Willich: Räuber sprengen Geldautomat

Gewalt: Ein weiteres Mal wurde ein Geldautomat mit Gas gefüllt und gesprengt. Die Täter schlugen im Gewerbegebiet zu.

Willich. Die Täter kamen in den frühen Morgenstunden. Um 3.20 Uhr in der Nacht zu Freitag wurde ein 23-jähriger Bewohner eines Wohn- und Geschäftshauses in der Nähe der Tankstelle am Siemensring im Gewerbegebiet Münchheide von einem lauten Knall geweckt. Unbekannte hatten den Geldautomaten einer Servicestelle der Sparkasse mit explosivem Gas gefüllt und gesprengt.

"Wir waren schnell vor Ort und trotzdem reichte die Zeit für die Täter aus, um zu fliehen", erklärte Polizeisprecher Bernd Klein. Innerhalb von vier Minuten rückten die alarmierten Besatzungen von sechs Streifenwagen an, sahen jedoch nur noch Qualmwolken aus der Bankfiliale dringen. Das Gebäude war bei der Explosion erheblich beschädigt worden, Glassplitter lagen auf dem Asphalt. Da waren die Täter jedoch bereits verschwunden. Und mit ihnen eine Beute von mehreren tausend Euro.

Dass dabei auch die nahe A44 die Flucht erleichterte, konnte Klein Freitag noch nicht bestätigen, erklärte jedoch, dass für die Tankstelle durch die Explosion keine Gefahr bestanden habe. "Eine nahe Autobahnauffahrt erhöht natürlich die Chancen für die Täter, schnell zu entkommen, auch wenn die Abfahrten schnell von Beamten besetzt werden können", räumt Wolfgang Rodax, Sprecher der Autobahnpolizei NRW in Düsseldorf, ein.

Seit Anfang Dezember vergangenen Jahres häufen sich die Sprengungen von Geldautomaten am Niederrhein und im Grenzland der Niederlande. Die Vorgehensweise dabei war stets die gleiche: Das Gerät wurde mit einem explosivem Gasgemisch gefüllt und dieses gezündet.

Neben der Kriminalpolizei in Krefeld geht auch die Kripo Viersen davon aus, dass es einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Taten gibt. Hinweise nimmt die Kripo unter Telefonnummer 02162/3770 entgegen. Eine Belohnung in Höhe von 1500 Euro plus zehn Prozent der gestohlenen Summe wurde ausgelobt.