Geld für Ortskern kommt

Zur Umgestaltung von Alt-Willich stehen große und kleine Schritte bevor. Die Finanzierung ist gesichert.

Foto: Kurt Lübke

Willich. Vor mehr als vier Jahren ist das „Integrierte Handlungskonzept Alt-Willich“ vom Stadtrat verabschiedet worden. Es sieht die schrittweise Umgestaltung der gesamten Innenstadt von Alt-Willich vor. Ein Teil dieses Konzepts ist der viel diskutierte und mittlerweile beschlossene Umbau des Marktplatzes. Ein großer Schritt zur Umsetzung erfolgt am 18. Oktober: Regierungspräsidentin Annemarie Lütkes will nach WZ-Informationen persönlich kommen, um den Förderbescheid zur Finanzierung der Marktplatz-Umgestaltung zu überreichen.

60 Prozent der Gesamtkosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro wird das Land übernehmen. Bereits im Winter sollen die Arbeiten ausgeschrieben werden, im nächsten Februar ist dann die Fällung der Kugel-ahorne vorgesehen.

„Zielsetzung muss sein, nach dem Willicher Schützenfest 2017 loslegen zu können“, hatte der Vorsitzende des Planungsausschusses, Christian Pakusch (CDU), kürzlich gegenüber der WZ als Marschrichtung ausgegeben. Im Spätsommer 2018 erwartet er den Abschluss der letzten Arbeiten.

Doch nicht nur der Markt, sondern auch die angrenzenden Straßen sollen schöner werden. Ein kleiner Schritt dazu wird morgen gemacht: Der Planungsausschuss soll über eine „Neumöblierung“ der Peterstraße entscheiden. Jede Menge Poller bestimmen dort derzeit das Bild. Sie waren seinerzeit installiert worden, um die gasbetriebenen Laternen ebenso zu schützen wie die Fußgänger. Später kamen noch weitere Poller dazu, um zu verhindern, dass bestimmte Bereiche der Peterstraße zugeparkt werden.

Mal ganz davon abgesehen, dass die Poller nicht gerade schick aussehen, haben sie heute auch ihre Notwendigkeit verloren: Gaslaternen gibt es auf der Peterstraße seit kurzem nicht mehr. Anfang dieses Jahres war zudem die Einbahnstraßen-Regelung umgedreht worden. Seitdem darf der Verkehr vom Kaiserplatz aus nur noch stadtauswärts in Richtung Martin-Rieffert-Straße fahren. Seitdem ist die Zahl der Pkw auf der Straße deutlich zurückgegangen. „Dies führt dazu, dass man über eine Neumöblierung nachdenken kann“, schreibt die Verwaltung in ihrer Vorlage für den Planungsausschuss.

Es geht darum, die Poller zu entfernen und durch „Fahrradbügel“ und mehr Abfallbehälter zu ersetzen. Auf diese Weise will die Verwaltung zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Der Bereich soll sauberer werden — und mehr Menschen sollen mit dem Rad in den Ortskern kommen.

Seit der Neugestaltung des benachbarten Kaiserplatzes reißt die Kritik an dort fehlenden Parkplätzen nicht ab. Auch am Kaiserplatz selbst scheiden sich nach wie vor die Geister, was jüngst beim City-Fest in den sozialen Netzwerken zu vielen bissigen Kommentaren über die dort verlaufene Wasserrinne sorgte. Christian Pakusch bedauert das: „Es ist schade, dass der Platz immer schlecht geredet wird.“

Zum wiederholten Male bittet der CDU-Politiker die Bürger um Geduld, was den „großen Wurf“ für die Willicher Innenstadt angeht: Erst wenn die Umgestaltung des Marktes als Herzstück des Handlungskonzeptes umgesetzt sei, könne man sich intensiver mit den benachbarten Straßen beschäftigen. Und auch erst dann mache es zum Beispiel Sinn, den autofreien Markt einzurichten, der bereits 2014 per Bürgerbefragung gefordert worden war.