Bilanz im Sozialausschuss Willich hat vorläufig genügend Flüchtlingsunterkünfte

Willich. · Auf absehbare Zeit reicht der Wohnraum aus, perspektivisch könnte sich das ab dem Jahr 2021 aber ändern.

 An der Moltkestraße wäre Platz für 250 Menschen.

An der Moltkestraße wäre Platz für 250 Menschen.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

In Willich sind ausreichend Unterkünfte für weitere Zuweisungen geflüchteter Menschen vorhanden. Laut Verwaltung sind im Stadtgebiet 282 Menschen untergebracht, die in Deutschland Asyl suchen. Alle Unterkünfte zusammen haben Platz für 622 Menschen.

Die Stadt hat dabei berücksichtigt, dass in der temporären Unterkunft an der Moltkestraße – dem „Flüchtlingsdorf“ – nicht mehr alle Wohncontainer als Wohnraum genutzt werden: Einige sind zu Büro, Behandlungsraum und Kleiderkammer umfunktioniert worden. Von ursprünglich 280 Plätzen sind so nur noch 250 belegbar. Tatsächlich waren mit Stand vom 27. August nur 59 Plätze belegt.

„Sollten nun tatsächlich die angekündigten 170 Asylbewerber in den nächsten Wochen oder Monaten zugewiesen werden, können diese komplett in der Notunterkunft auf der Moltkestraße untergebracht werden“, so die Stadtverwaltung. Die Stadt erwartet nicht, dass die Menschen zeitgleich nach Willich kommen, sondern in Gruppen von sieben bis acht Personen je Woche. Somit würde die Zuweisungsphase bis zu sechs Monate umfassen. Auf der anderen Seite erwartet die Verwaltung, dass einige dieser Menschen parallel schon wieder eine andere Unterkunft erhalten werden – zum Beispiel, wenn es die familiäre Situation notwendig macht oder sie nach einer Anerkennung wieder ausgezogen sind.

Langfristig – nach der Schließung der Notunterkunft Moltkestraße im Januar 2021 – gibt es in Willich noch 372 Unterbringungsmöglichkeiten. Wenn der Stadt dann noch alle Flüchtlinge zugewiesen würden, wären 429 Menschen unterzubringen – eine Lücke von 57 Plätzen. Eine Planung der Unterkünfte ist aber noch nicht möglich, weil unklar ist, wie der rechtliche Status der ankommenden Menschen sein wird. Je nach Situation würde es Unterbringungsmöglichkeiten geben, die in der Stadt abgedeckt werden können. Die Verwaltung erwartet, dass sich Handlungsbedarf erst im Laufe des Jahres 2020 darstellen wird.

In Willich leben 16 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

Die Politiker nahmen die Informationen zur Kenntnis. Thomas Brand (FDP) wollte wissen, ob es in Willich Probleme gebe, das Alter unbegleiteter minderjähriger Ausländer festzustellen. Susanne Kamp, Leiterin des Geschäftsbereichs Jugend und Soziales, sagte, dass diese Gruppe in Willich nicht sehr groß sei – aktuell gebe es nur 16 dieser jungen Menschen. „Eine signifikant hohe Zahl der Altersabweichungen hatten wir nicht“, so Kamp.

Merlin Praetor (Grüne) bat um eine Auflistung aller Unterbringungsmöglichkeiten mit Platzzahlen. So habe die Politik eine bessere Übersicht. Dieter Lambertz (CDU) meinte, dass aufgrund der derzeitigen Perspektiven keine Einrichtung geschlossen werden dürfte.