Willich Grünes Licht für Schul-Sanierung
Die Probleme mit der Entwässerung an der Gesamtschule in Schiefbahn sollen beseitigt werden.
Schiefbahn. Mit diesem Problem kämpft die Gesamtschule Leonardo-da-Vinci schon seit langem: In die Anbauklassen im Erdgeschoss des Altbaus läuft bei starkem Regen das Wasser. Schon seit zwei Jahren kann dort kein Unterricht mehr stattfinden. Nach einem Beschluss des Stadtrates soll dieser untragbare Zustand jetzt endlich beendet werden.
Kämmerer Willy Kerbusch selbst hatte die Vorlage zur Ratssitzung geschrieben und sich vorher von Fachleuten den ganzen Vorgang erläutern lassen. Demnach war 1975 beim Bau der Schule die Entwässerung des Geländes über 27 Sickerschächte angelegt worden. Aus Kostengründen wurde damals auf einen Kanalanschluss verzichtet. Was sich aus heutiger Sicht als großer Fehler herausstellt: Die Sickerschächte sind teilweise versandet und haben durch steigendes Grundwasser ihre Funktionsfähigkeit verloren. Zu allem Überfluss wurde das Gefälle auf dem Pausenhof falsch ausgerichtet und läuft ebenfalls auf das Gebäude zu.
Bevor das in einer Mulde liegende Gebäude saniert werden kann, muss deshalb das gesamte Entwässerungssystem der Schule erneuert werden. Zwei Ingenieurbüros, der Geschäftsbereich Landschaft und Straßen der Stadtverwaltung sowie der Eigenbetrieb Objekt und Wohnungsbau haben ein Konzept erarbeitet, das laut Kerbusch schon von der Kreisverwaltung genehmigt wurde.
Der Stadtrat tat sich mit der Genehmigung schwer. Was vor allem an den Kosten lag, die mit dem Konzept verbunden sind. Allein in diesem Jahr sollen für die Sanierung der Dachflächenentwässerung (unter anderem durch den Neubau von zwei Flächenentwässerungsanlagen) 226 500 Euro ausgegeben werden. Weitere 70 000 Euro soll die Gebäudesanierung (Abdichtungen, Drainagen, Austausch von Lehm) kosten. Unter dem Strich macht dies Mehrkosten in Höhe von 19 500 Euro gegenüber dem im Haushalt eingeplanten Mitteln aus.
Doch damit nicht genug: 2017 sollen in einem zweiten Schritt die Sanierung der Schulhof-Entwässerung und der Parkflächen folgen. Dafür sind weitere 165 000 Euro an Kosten errechnet worden. Laut Kerbusch macht diese Aufteilung Sinn, um den Schulbetrieb aufrecht zu erhalten.
Von einer „ordentlichen Hausnummer“ sprach Merlin Praetor (Grüne) mit Blick auf Gesamtkosten in Höhe von 461 500 Euro. Er wollte wissen, ob nicht der Anschluss an den Regenwasserkanal wirtschaftlicher sei, was Kerbusch aber verneinte. Das vorgeschlagene Konzept sei „Stand der Technik“.
Christian Pakusch (CDU) fragte, ob nicht als Alternative ein Neubau möglich sei. Die Kosten dafür seien „nicht darstellbar“ entgegnete der Kämmerer.
CDU-Fraktionsvorsitzender Johannes Bäumges sprach von einer „untypischen Vorlage“ für Kerbusch, da zum Beispiel Folgekosten nicht aufgenommen worden seien. „Bedeuten 461 000 Euro das Ende der Fahnenstange?“, wollte Bäumges wissen. „Laut Techniker ja“, antwortete Kerbusch. Auf dieser Grundlage erklärte sich der Rat schließlich mit der Freigabe der Mittel einverstanden. Fünf Mitglieder enthielten sich.