Tönisvorst „Gucken, riechen, schmecken“

Schinkenprüfung der Fleischer-Innung im Restaurant „Tafelsilber“.

Tönisvorst: „Gucken, riechen, schmecken“
Foto: Kurt Lübke

Vorst. Als Willi Schillings gestern in seiner Metzgerei in Kapellen ans Telefon geht, hat er gefühlt erst wenige Minuten zuvor Messer und Gabel beiseitegelegt. Begeistert berichtet er von der Schinkenprüfung vom Vorabend. „Hervorragende Produkte, tolle Ideen!“

Am Donnerstag gehörte der Obermeister der Fleischer-Innung Niederrhein Krefeld-Viersen-Neuss, die in diesem Verbund erst seit Februar besteht, zu den 14 Jurymitgliedern, die im Vorster Restaurant „Tafelsilber“ Kostproben von 53 Roh- und Kochschinken „sensorisch testen“ durften.

„Gucken, riechen, schmecken“, fasst Schillings zusammen. Es geht um die Begutachtung des äußeren Erscheinungsbildes, des Zuschnitts und des Fleischgeruchs. In Kategorie „Geschmack“ wird die Salzschärfe erschmeckt, das Aroma gekostet und der Reifegrad bewertet.

Bei 53 servierten Proben, die 15 Fachbetriebe für Gold-, Silber- und Bronzebewertungen eingereicht haben, hielten sich Koch- und Roh-Pökelwaren die Waage.

Ein Knochenschinken, sagt Schillings, brauche seine sieben Wochen Räucher- und Reifezeit, bis er verkostet wird, ein Kochschinken sei nach zwei Tagen servierfähig. „Beide Varianten haben ihre Schwierigkeitsgrade.“ Zweieinhalb Stunden Prüfzeit haben Schillings, sein Vize-Obermeister Jakob Kohnen aus Vorst. weitere Metzger, Vertreter von Veterinärämtern und Verkäuferinnen verkostet. 41 Schinken bekommen die Goldmedaille aufs Etikett, neun Silber, drei Bronze. „Kein Produkt ist durchgefallen“, so Schillings und lobt: den Schinken mit Haselnuss, den im Kräutermantel, Rindersaftschinken. . . Als habe er das Besteck gerade erst beiseitegelegt.