Handwerkermarkt in Willich: Schlendern im Stahlwerk

26 Aussteller vom gesamten Niederrhein zeigten ihre Arbeiten in Willich.

Willich. Ein Weihnachtsbaum aus Metall, selbstgestrickte Socken, witzige Holzfiguren oder Glückwunschkarten mit feinen Stickereien - es war ein ausgesprochenes Kontrastprogramm, das am Wochenende im Gründerzentrum feilgeboten wurde. Aber es gab auch eine Gemeinsamkeit: Alle Teilnehmer der Verkaufsausstellung "Handwerk im Stahlwerk Becker" sind keine Profis, sondern zeigen, was Laien so alles zu leisten in der Lage sind.

Organisatorin Gabriele Busch (53) aus Neersen stellt Teddybären her - sie hat für den Verkauf ihrer Teddys einen Gewerbeschein und war somit nicht berechtigt, ihre Bären auszustellen. Brigitte Gillhaus war die Ausnahme: Sie servierte Kartoffelsuppe, und zwar nicht als Hobby-Köchin, sondern als Mitinhaberin eines Catering-Unternehmens.

Gerd Pisters aus Mönchengladbach stellte auf Weihnachten ein: Vor den Augen der Besucher schuf er Fensterbilder aus Erzgebirgs-Holz. Er war zum ersten Mal dabei und lobte das tolle Ambiente. Ida-Marie Moll aus Erkelenz hatte eine Tanne aus Ton im Angebot, mit Tannenzapfen, Kerze und Nüssen zu einem Weihnachtsensemble komponiert.

"Ich hab’ schon ganz gut verkauft, gönn mir jetzt mal ’ne Zigarettenpause": Ursula Unger aus Willich war mit dem Absatz selbstgestrickter Socken zufrieden. Mit bescheidenen Zielen war Gertrud Müller aus Büderich mit märchenhaften Wendepuppen - aus dem Rotkäppchen wurde in nullkommanichts der böse Wolf - ins Gründerzentrum gekommen: "Ich freue mich schon, wenn die Leute Interesse zeigen."

"Bitte nicht anfassen": Eine Mutter verbot ihrer kleinen Tochter, den rostigen Kaktus von Willi Wahl anzufassen, von dem auch der stilisierte, eiserne Weihnachtsbaum stammte. Rosemarie Köffer aus Willich präsentierte ihre Aquarellmalerei, Susann Nöding, ebenfalls Willicherin, hatte Glückwunschkarten mit feinen Stickereien für je fünf Euro im Angebot - in jeder stecken fünf bis sechs Stunden Arbeit.

Witzige Holzfiguren Marke Eigenbau hatte Ingrid Bertzen aus Schiefbahn mitgebracht, Christa Wagner aus Krefeld zeigte Selbstgebasteltes in Serviettentechnik, Ehemann Bernd, Mitglied im Aero-Club Bayer Uerdingen, ließ interessierte Besucher an den Flugsimulator - wenn sie einen Flieger zum Abstürzen brachten, stand auf Knopfdruck direkt ein neuer auf der virtuellen Startbahn bereit.