Haustiere für alte Menschen
Die Stadt und der Tierschutzverein wollen Katzen und Co. zur Pflege an Senioren vermitteln.
Willich. Ein „Haustierprojekt“ steht in den Startlöchern: Der Verein „Tierschutz für Willich“ und die Seniorenstelle der Stadt Willich wollen gemeinsam das neue Projekt vorantreiben.
Angefangen hat alles damit, dass Seniorenfachberaterin Stefanula Giannoulidis an den Tierschutzverein herantrat: Sie hatte im Rahmen ihrer Seniorenberatung wiederholt mitbekommen, dass viele einsame Senioren in der Stadt Willich sich gerne um ein Tier kümmern würden — sich aber aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters oder auch aus finanziellen Gründen nicht dazu entschließen können, einen tierischen Mitbewohner zu sich nach Hause zu holen.
Giannoulidis: „Kein Tierfreund möchte, dass sein Schützling wegen Erkrankung oder im Sterbefall im Tierheim landet.“ Dass Tiere im Haushalt Freude und Abwechslung bringen, ihre „Dosenöffner“ positiv auf Trab halten, soziale Kontakte fördern und somit der Einsamkeit entgegenwirken, ist bekannt. „Es ist unbestritten, dass die Tiere erheblich zu einer Steigerung der Lebensqualität beitragen und positive Effekte auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Senioren haben.“
Was auch Renate Starke vom Tierschutzverein, die das Projekt leitet und vorstellen wird, bestätigt. Ansprechen wolle man in erster Linie ältere Bürger, die gerne ein Tier versorgen möchten, sich aber aus Vernunftgründen bisher dagegen entschieden haben. Sie könnten somit jederzeit als Pflegestelle für den Tierschutzverein ein Tier bei sich aufnehmen.
Außerdem werden Bürger angesprochen, die schon ein Tier versorgen, aber damit nicht mehr alleine zurechtkommen — und zuletzt Bürger, die kein Tier haben, aber sich im Tierschutz engagieren wollen.
Wie Starke versichert, gibt es für die Senioren verschiedene Hilfestellungen: Die Grundausstattung für eine Pflegestelle wird kostenlos zur Verfügung gestellt. So gibt es zum Beispiel kostenlos Katzenstreu, Kratzbaum und Futter. Und auch der Tierarztbesuch wird vom Verein Tierschutz für Willich durchgeführt und finanziert.
Im Krankheitsfall seines Menschen wird das Tier an eine andere Pflegestelle des Vereins vermittelt — auf keinen Fall aber landet es im Tierheim.
Als nächster Schritt des Projektes stehen nun Informationsnachmittage der Stadt Willich in allen Begegnungsstätten an. Die Termine dazu finden sich im Kasten. Red