Alarm bei der Altenhilfe
Der Verein verliert Mitglieder und hat Finanz-Probleme. Zudem gibt es keine Freiwilligen.
Willich. Die Lage der Altenhilfe Willich ist ernst, wenn nicht sogar dramatisch. Das wurde am Mittwoch auf der Mitgliederversammlung im Kaisersaal Schiffer deutlich. Nicht nur, dass die Zahl der Mitglieder von etwa 1000 kontinuierlich auf jetzt 733 zurückgegangen ist: Die finanzielle Lage verschlechtert sich zunehmend, und die Lücke, die die Zivildienstleistenden hinterlassen haben, konnte nicht geschlossen werden.
Rita Peitz hatte in ihrem Geschäftsbericht 2012 deutliche Worte gefunden. Sie bat, für die Altenhilfe zu werben und gab zu bedenken: „Mancher braucht die Altenhilfe vielleicht heute noch nicht. Aber wenn er uns künftig brauchen wird, gibt es uns vielleicht nicht mehr.“ Optimismus hört sich anders an.
Wenig erfreulich die genauen Zahlen: So schloss das Geschäftsjahr 2012 mit einem Verlust von 6471,43 Euro ab. Das liegt unter anderem daran, dass der städtische Zuschuss für den Mobilen Dienst komplett gestrichen wurde. Außerdem findet die Altenhilfe keine Freiwilligen. Weder der Bundes-Freiwilligendienst noch das Freiwillige Soziale Jahr haben dem Verein eine Ehrenamtlerin beziehungsweise einen Ehrenamtler auf Zeit beschert.
Eine Halbtagskraft und eine Aushilfe auf 400-Euro-Basis bewegen die beiden Autos, weiteres Personal kann aus Kostengründen nicht eingestellt werden, weil es von keiner Seite mehr Zuschüsse gibt. Das ist tragisch, weil der Verein mit Fahrten zu Ärzten und zum Einkaufen Einnahmen erzielen könnte.
Hans Kothen regte an, über Konsequenzen nachzudenken, die die Altenhilfe wieder nach vorne bringen. „Warum“, so Kothen, „soll es nicht möglich sein, Menschen zu finden, die sich ehrenamtlich als Fahrer zur Verfügung stellen, wie es auch bei den Bürgerbussen praktiziert wird?“ Außerdem müsse die Begegnungsstätte der Altenhilfe neu aufgestellt werden. Kothen stellt sich ein breiteres Angebot vor.
Rita Peitz hat noch einige weitere Probleme: So melden sich keine Freiwilligen mehr, die die Haussammlungen durchführen, wie es früher der Fall war. Dabei werden dringend Einnahmen benötigt. Immerhin konnte ein Ersatz für Monika Mankertz gefunden werden, die nach vielen Jahren ihre Arbeit in der Begegnungsstätte aufgegeben hatte. Nachfolgerin Martina Krinitz hat sich in kurzer Zeit sehr gut eingelebt und in das Betreuuer-Team integriert.
Da die Vorsitzende Renate Kirsch erkrankt ist, leitete der stellvertretende Bürgermeister Guido Görtz die Jahreshauptversammlung.