Willich Hinzen-Haus in Willich: Anbau kann kommen
Die Bedenken der Kirchengemeinde und weiterer Nachbarn gegen den Glaskubus konnten ausgeräumt werden. Eigentümer Bernt Lücke ist erleichtert.
Willich. Das sieht gut aus: Bernt Lücke als Eigentümer des Hinzen-Hauses hat sich mit den Nachbarn über seine Ausbaupläne geeinigt. Der lange umstrittene Glasanbau, der mit dem Denkmalschutz abgestimmt wurde, kann nun realisiert werden — allerdings rückt er um fünf Meter von der Wand der Pfarrkirche St. Katharina weg in Richtung Kreuzstraße.
„Wir haben den Vertrag noch nicht unterschrieben, aber alles ist ausverhandelt“, erklärte Paul Schrömbges, Mitglied des Kirchenvorstandes, auf Nachfrage der WZ. Die Kirche hatte gegen die bisherigen Baupläne Bedenken angemeldet, da sich die sechs Meter hohe Brandschutzmauer des erweiterten Lokals nur 80 Zentimeter neben der Kirche befunden hätte. „Die gesamte Ostseite der Pfarrkirche mit dem Chorschluss wäre nach Umsetzung des Vorhabens nicht mehr beziehungsweise nur noch sehr eingeschränkt wahrnehmbar“, hieß es dazu im November in einer Stellungnahme der Kirchengemeinde. Auch Störungen der Gottesdienste wurden damals befürchtet.
Die neue Planung macht es nun möglich, auch die Rückwand der Lokal-Erweiterung in Glas auszuführen. Lediglich im Küchenbereich muss gemauert werden. Damit könne man aber leben, sagt Paul Schrömbges. Durch den größeren Abstand zur Kirche und weitere Detail-Vereinbarungen sollen auch Störungen von Gottesdiensten ausgeschlossen werden.
Parallel dazu konnten auch Bedenken von anderen Anwohnern ausgeräumt werden. Ende vergangener Woche gab es deshalb eine Ortsbegehung, bei der mit dem Maßband ausprobiert wurde, ob durch die veränderten Baupläne die Außengastronomie der Bäckerei Greis und des Eiscafés beeinträchtigt wird. Eine Breite von 7,30 Meter steht noch für die Kreuzstraße selbst und die Außengastronomie zur Verfügung. „Wir sind uns einig: Das klappt“, sagt Claudia Greis im Nachgang des Ortstermins. Auch künftig könne die Bäckerei draußen neun Tische aufstellen.
Christian Pakusch (CDU), Vorsitzender des Planungsausschusses, ist erleichtert, dass diese Brocken endlich aus dem Weg geräumt werden konnten. Nun setzt er darauf, dass in der Juli-Sitzung des Ausschusses der Aufstellungsbeschluss für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan erfolgen kann.
Parallel dazu soll die abschließende Planung des Marktumbaus festgelegt werden. „Alles andere wäre Quatsch“, betont Pakusch. Es geht um viele Details, so unter anderem um das Pflaster, das verlegt werden soll. Die Umbauarbeiten auf dem Markt könnten dann wie geplant im Spätsommer beginnen.
Die Erweiterung des Hinzen-Hauses ist gleichzeitig dazu vorgesehen. Wie Bernt Lücke auf Nachfrage erklärte, werde er die überarbeitete Planung nun kurzfristig bei der Stadt einreichen. Sie sehe einen acht mal zehn Meter großen Glaswürfel vor. Der Baubeginn könne nach den Grob-Arbeiten auf dem Markt erfolgen: „Ich schätze, dass dies erst im nächsten Jahr sein wird.“