Universität kooperiert mit Gymnasium Tönisvorst Hochschule Niederrhein kooperiert mit dem MEG
St. Tönis · Die Vereinbarung wurde in Mönchengladbach unterzeichnet. Schüler lernten den Campus kennen.
Im Fußballgeschäft wäre diese Kooperation vergleichbar mit einer zwischen dem Bundesligisten Borussia Mönchengladbach und Teutonia St. Tönis. Gestern hat die Hochschule Niederrhein bekannt gegeben, dass sie mit dem Michael-Ende-Gymnasium (MEG) in Tönisvorst zusammenarbeitet.
Und wie das bei engen, auf die Zukunft ausgerichteten Partnerschaften ist, wird sie auch mit der Unterschrift unter eine Kooperationsvereinbarung besiegelt. Auf Seiten der „University of Applied Scienses“ tat dies Hochschulpräsident Hans-Henning von Grünberg, für die Tönisvorster Lehrerin Waltraud Mehn-Herwarth. Sie koordiniert seit zweieinhalb jahren am MEG den Bereich „Studium und Berufsorientierung“.
Neun Oberstufenschüler aus den Stufen EF, Q1 und Q2 und fünf Kollegen vom MEG waren bei der Vertragsunterzeichnung in Mönchengladbach Augen- und Ohrenzeugen. Die Kooperation ist für die Tönisvorster ein Türöffner, die Möglichkeit der Interaktion, für die Hochschule Niederrhein ist es „eine weitere Zusammenarbeit mit nun etwa 300 Gymnasien und Gesamtschulen im Regierungsbezirk Düsseldorf“, so Christian Sonntag vom Referat Hochschulkommunikation.
Die Hochschule möchte auch den Schülern des Tönisvorster Gymnasiums Perspektiven des Studiums und den Lernort näher bringen. „Ihnen soll der Übergang von Schule in die Hochschule vor allem in den wirtschaftswissenschaftlichen Fächern erleichtert werden“, so Sonntag.
Die geschlossene Kooperation, die „verbindlicher“ als eine lose Zusammenarbeit sei, sehe man auch als Selbstverpflichtung, in einen regelmäßigen Kontakt und Austausch mit dem Michael-Ende-Gymnasium zu treten. Eine Hilfestellung bei Themen für Facharbeiten in der Oberstufe könne ein konkretes Beispiel sein. In einem Workshop zum wissenschaftlichen Arbeiten haben Schüler bereits im Februar Tipps zur Recherche und Zitierweise für ihre Facharbeit erhalten.
Die Idee, die Schule und Schüler an die Hoschschule in der Nachbarschaft zu bringen und Hemmschwellen abzubauen, hatten Waltraud Mehn-Herwarth und ein Vater unabhängige vorneinander vor mehr als zwei Jahren. „Wir sprachen an einem Elternsprechtag darüber. Es bestanden Kontakte zum Fachbereich Wirtschaftswissenschaften“, so Studiendirektorin Mehn-Herwarth.
Die jetzt beurkundete feste Partnerschaft bezieht sich auf die gesamte Hochschule Niederrhein, wird aber den Fokus auf den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften richten. Lehrkräfte des MEG und Professoren und Mitarbeiter der Hochschule werden im Austausch stehen.
„Papier ist geduldig, jetzt kommt es darauf an, den Vertrag mit Leben zu füllen. Dafür werden wir von unserer Seite alles uns Mögliche tun“, kündigte Hochschulpräsident von Grünberg laut Pressemitteilung an. Waltraud Mehn-Herwarth kann sich über die jährliche Präsentation der Hochschule weitere und Workshops auch Praktika von Schülern an der Uni vorstellen oder eine Förderung von Begabten im Bereich Informatik.
Am Mittwoch, nach der Vertragsunterzeichnung, konnten die Tönisvorster Schüler in Mönchengladbach schon einmal Campus-Luft schnuppern. „Im Schnelldurchlauf“, so Christian Sonntag, besichtigten sie die „Bibliothek, Lernlandschaften, Textilakademie, Labor und Hörsäle“. Für das weitere Kennenlernen und den inhaltlichen Austausch hat man nun Zeit der Ausgestaltung.