Handwerker in Tönisvorst Azubi-Suche in Schulen startet

St. Tönis. · Tönisvorster Handwerksbetriebe kooperieren mit weiterführenden Schulen. Startschuss für die Aktion ist am Montag.

Azubis gesucht! Nicht nur im Handwerk wird derzeit händeringend nach Nachwuchs gesucht.

Foto: dpa/Martin Schutt

Als die WZ Mitte Dezember 2017 mit Kfz-Meister Christoph Kohnen in seiner Eigenschaft als  stellvertretender Vorsitzender des HIT-Vorstandes sprach, war er guter Dinge. Und das nicht nur, weil der „Tag des Kindes“ im zurückliegenden Sommer ein „Riesenerfolg“ war (wie übrigens danach auch im Sommer 2018). Nein: Was Christoph Kohnen damals mit Blick auf die vergangenen zwölf Monate hörbar freute, war ein Erfolg nach einigen Mühen: Nachdem sich der Verein „Handwerker in Tönisvorst“ in Sachen Schul-Kooperationen „ein wenig die Hacken abgelaufen“ habe, sei man nun bei der neuen Gesamtschule auf offene Ohren gestoßen, so der Handwerker. Vertreter des Vorstands und der Rupert-Neudeck-Gesamtschule hätten sich erst kürzlich „zu Sondierungsgesprächen“ getroffen. Damals konnte er nicht wissen, dass noch einmal mehr als ein Jahr vergehen sollte, bis den Gesprächen konkrete Taten folgen würden.

Doch nun ist es soweit: Am Montag, 18. März, „gehen wir in die Schule“. Vertreter mehrerer Betriebe, darunter Malermeister Engler, Blumen Hermes und Metallbau Kleefisch wollen im Klassenzimmer über die jeweiligen Berufe informieren. Eine Fortsetzung, unter anderem durch Besuche der Jugendlichen in Betrieben, ist fest eingeplant. Damit soll nun endlich auch in der Heimat des Vereins das umgesetzt werden, was mit dem großen Nachbarn Krefeld schon erfolgreich praktiziert worden ist: Im vergangenen Jahr waren Dutzende Schüler der Gesamschule Kaiserplatz zu Gast bei Handwerksbetrieben, um hineinzuschnuppern. „Das war ein sehr erfolgreicher Tag“, betont Christoph Kohnen.

Der Verein hat sich „aus der Freundschaft unter den hiesigen Handwerkern und angesichts der gemeinsamen Aufgabe qualifizierten Nachwuchs in handwerklichen Berufen zu finden, gebildet“, so die Eigendarstellung. Die stellenweise „mangelhafte Einstellung zur Eigeninitiative“ oder auch schlechte schulische Leistungen, „hervorgerufen durch fehlendes Interesse am zu vermittelnden Unterrichtsstoff“, erschwerten den Weg in einen wertvollen Handwerksberuf. „Kenntnisse über die durchaus interessanten Handwerkszweige und entsprechende Weiterbildungsmöglichkeiten haben heutzutage die wenigsten Jugendlichen. Hier wollen wir informieren und weiter helfen.“

Um auch die noch Jüngeren zu erreichen, veranstaltet der Verein alljährlich seinen Tag des Kindes. Der Termin 2019 ist der 16. Juni, Einladungen an rund 100 Vereine und Institutionen wurden kürzlich verschickt. Im vergangenen Jahr zählte der Verein rund 400 Mädchen und Jungen, die sich unter anderem auf einem aufblasbaren „Großspielgerät“ vergnügten. Der Parkplatz am Abenteuerspielplatz habe sich bewährt, so Kohnen. Deswegen findet der Tag zum dritten Mal auf diesem Areal statt. Zuvor war er in der Fußgängerzone gewesen. Ein Handwerker-Bereich dürfe natürlich auch diesmal nicht fehlen – damit auch schon die Jüngsten unter fachlicher Aufsicht mal einen Akku-Schrauber oder ähnliches in die Hand nehmen können.