Höhen und Tiefen gehören dazu

Josef Heyes wird am Montag 65 Jahre alt. Gefeiert wird privat — mit Tannenzäpfle.

Willich. In seinem Alter denken viele an den Ruhestand. Willichs Bürgermeister Josef Heyes dagegen lässt keine Amtsmüdigkeit erkennen. Dabei wird der Schiefbahner am Montag schon 65 Jahre alt.

Die Piratenpartei hatte Heyes jüngst dazu aufgefordert, sein Amt 2014 abzugeben: Dann wäre es möglich, den neuen Bürgermeister gemeinsam mit dem neuen Stadtrat zu wählen. Was einen Bürgermeister-Wahlkampf 2015 überflüssig machen würde. Schon vor geraumer Zeit hatte Josef Heyes solchen Überlegungen aber eine klare Absage erteilt: „Ich bin 2009 von der Bürgerschaft mit 83,5 Prozent für sechs Jahre gewählt worden. Damit ist ein Auftrag zur Erfüllung der Aufgabe verbunden“, sagte er vor einigen Monaten gegenüber der WZ.

Auch über diesen Termin hinaus wird er möglicherweise weitermachen. „Konrad Adenauer ist ein gutes Vorbild“, sagt er lächelnd. An seiner ungebremsten Lust auf politische Verantwortung hat auch die Tatsache nichts ändern können, dass Heyes zuletzt schwierige Jahre durchmachen musste: Städtische Finanzprobleme, Probleme mit Baugenehmigungen, Bürgerklagen und -proteste gingen an dem Chef der Willicher Stadtverwaltung nichts spurlos vorüber. „Höhen und Tiefen gehören aber dazu“, sagt er. Und ist optimistisch, dass Willich auch weiterhin einen ausgeglichenen Haushalt hinbekommen wird.

Josef Heyes ist pflichtbewusst. Und er hat jederzeit ein offenes Ohr für den Bürger. Sein guter Draht zum „kleinen Mann auf der Straße“ ist schon fast legendär. Dazu bei trägt ganz sicher die Angewohnheit des Schiefbahners, vieler seiner Termine mit dem Fahrrad zu erledigen. Das sorgt zwar nicht immer für Pünktlichkeit, aber für sehr viel Bürgernähe. Und die — gepaart mit einem gehörigen Stück Bodenständigkeit — liegt dem auf einem Bauernhof aufgewachsenen Diplom-Agrar-Ingenieur besonders am Herzen.

Zuletzt musste er beruflich und privat etwas kürzer treten: Bei einem Sprung vom Traktor hatte er sich vor einigen Monaten einen Bänderriss zugezogen. Auch beim Wandern im Schwarzwaldurlaub war davon jetzt noch etwas zu merken: „Der Knöchel wird immer noch dick.“

Dass besagter Urlaub trotzdem schön war, werden die Besucher der privaten Geburtstagsfeier am Montag im Unterbruch merken: Es wird Tannenzäpfle-Bier serviert.