Neuer Golfplatz kommt in Schwung

Die Bauarbeiten für die Anlage Renneshof haben begonnen. Damit endet ein langer Streit.

Anrath. Alle Ampeln stehen auf „Green“ — Start frei für den Golfplatz Renneshof. Start frei? Tatsächlich? Bisher waren solche Fragen immer angezeigt, denn das Projekt will seit Jahren nicht so richtig „aus dem Bunker“ kommen. Jetzt kommt aber tatsächlich Schwung in die Sache.

Seit ein paar Tagen ist die Homepage des Golfclubs Renneshof wieder aktiv. Sie meldete in der vergangenen Woche auch den offiziellen Baubeginn, nachdem letzte Vertragsunterlagen unterzeichnet worden seien. „Die Baugenehmigung zog sich über Jahre wie Kaugummi. Und damit nicht genug, Nachbarn klagten bis in die letzte Instanz gegen unser schönes Bauvorhaben“, heißt es auf der Seite.

Betreiber der Anlage Renneshof

Der besagte Nachbar ist Karl-Heinz Moerter, ein Landwirt, der auf dem Hörmeshof Schweine mästet und Kartoffeln anbaut. Nachdem mit Hilfe des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts seine Bedenken ausgeräumt worden waren — der Bebauungsplan musste dafür noch abgeändert werden — sieht er der Verwirklichung des Vorhabens mittlerweile gelassen entgegen. Entlang seines Hofes wird es nun keine Spielbahn geben, sondern es werden Bäume gepflanzt.

In zwei Abschnitten soll gebaut werden. Los geht es mit der Straße, dem Parkplatz, einem Abschlaggebäude und natürlich den ersten neun Löchern. „Wir rechnen fest damit, im kommenden Frühjahr neun Loch bespielen zu können“, sagt der Betreiber.

Parallel dazu wird der Rest der Anlage gebaut, also die Löcher 10 bis 18. Im Spätherbst 2014 sollen die ersten Sportler dort ihre Runde ziehen können. Außerdem sollen Häuschen für die Driving-Range entstehen. Die Verträge seien unterschrieben, „die Pläne für die Umsetzung bekommen gerade den letzten Schliff“, heißt es.

Eine Runde über den dann fertigen Meisterschaftskurs gibt der Betreiber mit par 72 oder 73 an. Das heißt: So viele Schläge braucht man „standardmäßig“, um die Runde zu beenden. Die Gesamtlänge beträgt dann 5,5 Kilometer.

Eine Mitgliedschaft ist vergleichsweise preiswert: 250 Euro Aufnahmegebühr und ein Jahresbeitrag von 1188 Euro werden für Erwachsene genannt, Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren zahlen 175 Euro Aufnahmegebühr und 420 Euro Jahresbeitrag.

Schnupperkurse kann man bereits buchen, zuständig ist Golflehrer Dietmar Igel (Telefon 0178/973 4004). Es gibt zudem ein weiteres, bekanntes Gesicht: David Haggart. Der Brite ist allerdings nicht mehr als Geschäftsführer an dem Vorhaben beteiligt, sondern ebenfalls als Trainer.

Auch das Clubhaus ist in Planung, es soll 2015 in einem Teil des Vierkanthofes entstehen. Bis dahin soll ein Mini-Bistro am Eingang die Gäste mit Getränken und Snacks versorgen.

Investor und alleiniger Geschäftsführer ist Hans Schlickum, Industrie-Manager aus Krefeld. Nicht mehr in der Geschäftsführung ist die Krefelderin Ingeborg Witt, die noch im Boot war, als die Anlage 2010 planungsrechtlich durch das Verwaltungsgericht Düsseldorf gestoppt wurde. Manager wird Thorsten Ermers.

Willichs Technische Beigeordnete Martina Stall freut sich, dass der Golfplatz nach langem Kampf endlich realisiert wird: „Für die Stadt Willich wird es damit im Sportbereich ein adäquates Zusatzangebot geben.“

Vor Ort ist ein Sekretariat eingerichtet, das täglich von 10 bis 16 Uhr erreichbar ist. Eine Telefonnummer dafür gibt es allerdings noch nicht.