Im Einsatz weiter unermüdlich
Hannelore Klabes berichtete über Arbeit in Burundi.
Vorst. Sie ist eine erstaunliche Frau: Hannelore Klabes ist 83 Jahre alt, quicklebendig — und „Schuld“ daran, dass Pfarrer Ludwig Kamm die finanzielle Verantwortung für das Zachäus-Haus übernommen hat. Das ist ein Behindertenzentrum in Burundi, das Klabes aufgebaut hat.
Schon als Kommunionkind nahm die kleine Hannelore 1937 die Verantwortung für die Mitmenschen in Afrika ernst, gab die Hälfte ihres Geldes für ein Patenkind in Burundi und überredete die Eltern, monatlich fünf Mark dorthin zu spenden. 1973 nahm dieses Patenkind, Matteo Barukinomwo, Kontakt zu ihr auf. Voll Dankbarkeit lud er sie nach Rom ein, wo er studierte — schließlich hatte sie ihm die Ausbildung ermöglicht.
1980 holte er sie nach Burundi, und die Gewerbelehrerin und Malteser Hilfsschwester blieb, um Kochunterricht zu geben, um das Behindertenzentrum aufzubauen. Auch während der Zeit des Bürgerkriegs zwischen Hutu und Tutsi, der 250 000 Menschen das Leben kostete.
Mit Fotos machte Klabes jetzt im Gemeindezentrum Haus Vorst das gewaltige zivilisatorische Gefälle anschaulich und die praktischen Probleme der Entwicklungshilfe an Beispielen begreifbar. „Da kommen die Kleiderspenden aus Deutschland, von den dicken Männern — und dann die dünnen Afrikaner . . .“ Klabes entschied, dass man die gespendeten Stücke besser in Streifen schneide und Bettdecken daraus webe, die Kleider für die Afrikaner dagegen aus günstigem Stoff nähen könne — wobei man gleichzeitig weben und nähen lerne.
Mit Kreativität und Pragmatismus leistete sie Gewaltiges. Sie organisierte Operationen für die Behinderten mit europäischen Spezialisten und baute Heime für Ordensschwestern, wobei sie gleichermaßen die Gelder verwaltete und die Wasserwaage anlegte.
Bei dem Kongress, auf dem sie sich 75-jährig in den Ruhestand verabschieden wollte, hörte sie von einer Pflanze, die in der chinesischen Medizin als Mittel gegen Malaria eingesetzt wird. Mit den vielen Malaria-Fällen vor Augen schob sie ihren Ruhestand auf. Auch Unternehmer vor Ort unterstützen ihr Anliegen, denn die Mitarbeiter fallen nicht mehr so oft wegen Malaria aus.