Kultur aus Frauenhand
Die Stadt Willich hält für 2013 eine Mischung aus Jazz, Kabarett und Theater bereit.
Willich. Das Kulturprogramm der Stadt Willich im Jahr 2013 ist Frauensache: Sandra Thull, Viola Völker und Katrin Ruelfs stellten es Donnerstag vor — unterstützt durch Geschäftsbereichsleiter Bernd Hitschler-Schinhofen. Inhaltlich ist die weibliche Handschrift klar erkennbar — zum Beispiel in der Sparte Kabarett. Sechs statt bisher vier Aufführungen sind im nächsten Jahr geplant, zwei davon sind reines Frauenkabarett.
„Mein Geheimtipp ist Babette Walter“, sagt Sandra Thull. Sie hat die Kabarettistin als Putzfrau Carola Petzold in Freiburg gesehen und war begeistert. Nicht weniger sehenswert sei Patricia Moresco, die auf Einladung der Gleichstellungsstelle am Weltfrauentag mit dem Programm „Wahnsinn! Zu alt für Limbo, zu jung zum Sterben“ im Schloss Neersen gastiert.
Wer nun glaubt, nur Frauen stünden für Frauen auf der Bühne, der irrt. Denn unter anderem setzen die Herren Horst Schroth und Uli Masuth kabarettistische Akzente. Außerdem tritt im Dezember 2013 Heinz Gröning mit „Verschollen im Weihnachtsstollen“ vors Willicher Publikum. Und nicht zuletzt will Spaßvogel Bernd Stelter unter dem Titel „Mundwinkel hoch“ im März die Frantzen-Halle füllen.
Gibt es noch mehr außer Kabarett? Na klar. Dafür sorgen zum Beispiel die Rechtsanwälte Hasler Kinold. Sie präsentieren als Sponsor den Jazzfrühling, bei dem im Februar, März und April Karolina Strassmayer und Drodi Mondlak, Francoise de Rebaupierre mit seiner Formation sowie das Peter-Beets-Trio antreten.
Wie schon in diesem Jahr tritt Schreibwaren Erren als Sponsor des Kinderprogramms in Erscheinung. Puppen und Menschen werden dabei auf der Bühne zu erleben sein, Klassiker wie „Der Froschkönig“ gehören ebenso zum Angebot wie die Geburtstagsshow „40 Jahre Sesamstraße“. Auf die freut sich Bernd Hitschler-Schinhofen besonders.
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft RSG ist als Sponsor für die Galerie Schloss Neersen zuständig. Dort hat es sich die Stadt zu Aufgabe gemacht, jungen Meisterschülern der Kunstakademien eine Ausstellung zu verschaffen. Fünf Termine sind dafür vorgesehen. Eine sechste Ausstellung wird von Stadtarchivar Udo Holzenthal organisiert und hat mit Malerei nichts zu tun: „Von der Hannen-Faust und gehörnten Löwen“ beschäftigt sich im November des nächsten Jahres mit der Geschichte des Brauwesens in Willich.
Und sonst? Gibt es zwei Klassik-Konzerte in der Kapelle Klein-Jerusalem sowie vier Lesungen — unter anderem mit Joe Bausch, als Kölner Rechtsmediziner Dr. Joseph Roth bekannt aus dem „Tatort“.
Nicht zuletzt gibt es im Sommer des nächsten Jahres die 30. Schlossfestspiele in Neersen. Zu sehen sind unter anderem „Peter Pan“, eine Woody-Allen-Komödie und „Der eingebildete Kranke“. Intendantin ist erneut Astrid Jacob — womit die Riege der Willicher Kulturfrauen vollständig wäre.