Im Pfarrgarten gibt’s keinen Supermarkt

Stadtplanung: Beim Vorster Ortskern ist die Politik sich weitgehend einig – Streit gibt’s um die geplanten Mehrgenerationen-Häuser.

Tönisvorst. Es ist nach wie vor Bewegung in der Diskussion um den Ortskern in Vorst. Wenngleich man das Gefühl hat, dass diese sich in Millimetern vollzieht. Immerhin: Im Vorfeld der Einwohnerversammlung am 15.Oktober zeichnen sich Konturen ab.

Klar ist: Es könnte auf dem Areal der Kirche zwischen Haupt- und Kuhstraße eine Bebauung mit 15 bis 20 Wohneinheiten geben. Zusätzlich blieben dann rund 900 Quadratmeter für den Einzelhandel übrig, verteilt auf vielleicht drei bis vier Geschäfte. Diese Situation sieht die Politik mit Unbehagen. "Können wir sicher sein, dass nicht doch ein größerer Verbrauchermarkt entsteht", fragte Franz Kersten (UWT) im Planungsausschuss. Ähnliche Bedenken hatte Eckhard Fischell (CDU). "Es wird keinen größeren Markt geben", versuchte Kurt Viethen, Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung, zu beruhigen.

An anderer Stelle musste Viethen allerdings auf die Bremse treten. Einen Markt auf der anderen Seite der Hauptstraße wird es so schnell nicht geben, jedenfalls nicht so zügig, wie sich viele das vielleicht erträumen. Die Stadt müsse dort mit mehreren Grundstückseigentümern verhandeln.

Wie geht’s am Försterhof weiter? Dort muss bekanntlich geklärt werden, ob unter dem Acker eine archäologisch wichtige Fundstelle liegt. "Wie ist die Kostenverteilung?", wollte Johannes Funck (SPD) wissen. Das Ganze kostet rund 20000 Euro und die Stadt müsse in Vorleistung treten, erklärt Beigeordnete Birgit Schmitz. Die Politik befürchtet vor allem eines: Was ist, wenn dort Wertvolles liegt? "Die Wahrscheinlichkeit ist nicht groß", erklärte Viethen.

Stress gibt es um die geplanten "Mehrgenerationen-Häuser" am alten Schwimmbad. "Zu hoch, zu klotzig", befand Ulrike Zitz (SPD). Eine Einschätzung, die Ausschuss-Vorsitzender Joachim Kremser teilte ("wie ein Wall"). Während die Grünen das Projekt an dieser Stelle ablehnen, wollte Franz Kersten wissen, ob man den Bebauungsplan denn nicht zurückstellen könne.

"Das ist doch schon vom Ausschuss für Wirtschaft und Liegenschaften beschlossen worden", argumentierte Kurt Viethen für die Verwaltung. Und erntete harsche Kritik. Der Planungsausschuss sei für Baurecht zuständig. Ob ein anderer Ausschuss den Verkauf eines Grundstücks beschließe, sei dessen Sache. Hintergrund: Für das Projekt gibt es einen Investor, nämlich die Firma Paschertz aus Willich.