Jugendfreizeitheim in St. Tönis wird 30 Jahre alt
St. Tönis. „Café Vielfalt“ heißt eigentlich nur das Jugendbistro im St. Töniser Jugendfreizeitheim an der Gelderner Straße. „Vielfalt“ würde aber auch zum gesamten Programm mit den vielen offenen und gezielten Angeboten passen.
Gestern nahmen sich die beiden Leiterinnen, Anette Wackers und Petra Schippers, eine kurze Auszeit, um den Jahresbericht 2012 zu geben. Es war mal wieder eine Menge los.
Petra Schippers, 42 Jahre alt und diplomierte Heilpädagogin, fasste zusammen: Das Durchschnittsalter der sechs- bis 27-jährigen Besucher habe 17,2 Jahre betragen. Ebenfalls durchschnittlich hätten täglich 88 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus 15 Nationen das multifunktionale Zentrum besucht, insgesamt waren es 1290 Personen. Etwa 89 Prozent davon waren aus Tönisvorst, einige kamen auch aus angrenzenden Krefelder Wohnbereichen.
„Vor allem das Interesse an den kreativen Gruppenangeboten hat zugenommen. So bieten wir zum Beispiel in diesem Jahr schon den dritten Holz-Kurs an“, sagt Anette Wackers, 52 Jahre alt und Diplom-Sozialpädagogin. Egal, ob mit oder ohne Handicap, viele Kinder und Jugendlichen fühlen sich dort wohl.
Bürgermeister Thomas Goßen und der Abteilungsleiter „Erziehung und Bildung“, Thomas Kluyken, dankten nicht nur den Honorarkräften, sondern auch den etwa 20 Ehrenamtlichen, die dort Gitarren- und Schach-Kurse geben oder im Fitness-Bereich, an der Streetball-Anlage oder im Jugendbistro helfen. „Die Vielfalt der Angebote kann man schon mit einer kleinen VHS vergleichen“, so Thomas Kluyken.
Petra Schippers hat eine Idee: „Wenn hier in Tönisvorst bald die neue Sekundarschule startet, möchten wir die Schüler einmal nachmittags zu einem Brunch einladen.“ Thomas Goßen geht davon aus, dass dann auch mit den Schul-Sozialarbeitern ein noch stärkeres Netzwerk entstehen könnte.
Anette Wackers und Petra Schippers arbeiten seit 1989 im Jugendzentrum. Im Moment wird gerade das Kinderprogramm für die zweite Jahreshälfte vorbereitet: So soll am Samstag, 29. Juni, ab 11 Uhr das 30-jährige Bestehen gefeiert werden, unter anderem mit Puppentheater, Kinder-Trödel, Live-Band und Disco der 80er Jahre.
Das Jugendfreizeitheim selbst hatte 1983 seinen Betrieb aufgenommen. „Reise ins Weltall“ heißt es für Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren in den ersten zwei Wochen der Sommerferien. Und „Rund um die Nudel“ soll es im Herbst gehen. Dazu fällt Anette Wackers ein: „Es wäre schön, wenn uns jemand eine Küche zur Verfügung stellen könnte, in der wir so richtig kochen könnten.“