Muss Bücherei aus dem Rathaus raus?

CDU lässt die Verlagerung an „einen anderen attraktiven Standort“ prüfen.

Tönisvorst. Die CDU hat sich am Freitag in einer Pressemitteilung klar und positiv zur Stadtbücherei positioniert — dieses Ja ist aber nur ein Grundsätzliches zur Institution „Stadtbücherei“, nicht eines zum angestammten Standort an der Hochstraße in St. Tönis.

Die CDU will von der Verwaltung prüfen lassen, ob „eine eventuelle Verlagerung der Stadtbücherei an einen anderen attraktiven Standort für die Stadt wirtschaftlicher wäre“. Denkbare Vorschläge, wie etwa das Schulzentrum Corneliusfeld oder Hauptschulgebäude Kirchenfeld, macht die CDU nicht.

Einige Gründe dafür, „unsere kleine, aber feine Stadtbücherei zu erhalten“, nennt Thomas Kroschwald, CDU-Fraktionsvize und Vorsitzender des Bücherei-Fördervereins: Stadtbüchereien seien eine Investition in die Köpfe der Menschen; sie böten Lesemöglichkeiten und Bildung auch für den kleinen Geldbeutel.

Die CDU spricht „von einem intelligenten Umbau der Stadtbücherei“. In ihrem An- und Auftrag an die Verwaltung will sie Umstrukturierungen, Vernetzungen und Kooperationen prüfen lassen. Ziel: Die Stadtbücherei soll kosteneffizienter (eventuell durch Einsatz ehrenamtlicher Kräfte) und attraktiver werden. „Wir könnten uns Verzahnungen vorstellen, damit es eine „Tönisvorster Bücherei“ gibt“, führt Kroschwald das Beispiel Schulbüchereien an.

Diskutiert wird der Antrag im nächsten Schul- und Kulturausschuss am 16. Mai, 18 Uhr, Ratshaus St. Tönis. Und nicht nur er: Die FDP will Folgendes prüfen lassen: Aufteilung des vorhandenen Buchbestands auf die Büchereien der städtischen Schulen., Einsatz des vorhandenen Bibliothekpersonals in den Schulbibliotheken und die Verpachtung der bisherigen Räumlichkeiten an einen Gastronomiebetrieb. Das ist weder ein Ja zur Stadtbücherei noch eines zum Standort.