Klassenzimmer als Büro
Die Alleeschule wird das neue Zuhause der Xcom AG. Am Donnerstag gab’s einen Termin mit der SPD.
Anrath. Von außen bleibt alles beim Alten, was die Alleeschule in Anrath betrifft. Diese Aussage machte jetzt Matthias Albrecht, Sprecher des Vorstandes der Xcom AG, die das markante Gebäude, zentral in Anrath gelegen, gekauft hat. Denn das ist eines der Sonderrechte, das sich die Stadt Willich in Sachen Verkauf der Alleeschule eingeräumt hat: An der Fassade darf nichts verändert werden.
Nachdem nach vielen Querelen der Kauf der ehemaligen Grundschule über die Bühne gegangen ist, sprach Albrecht am Donnerstag bei einem Ortstermin mit dem Stadtbezirksvorsitzenden der SPD Anrath, Markus Gather, über die Umgestaltung und zukünftige Nutzung des Gebäudes. Vor dem Hintergrund, dass das Unternehmen, das sich mit der Entwicklung von Bankensoftware beschäftigt und gleichzeitig einer der größten Online-Broker in Deutschland ist, expandiert, wurden neue Räumlichkeiten gesucht.
„Wir haben dabei ein Faible für historische Gebäude“, bekannte Albrecht. So gehört seit 2007 das historische Haus Broich der Firma, wobei dort deren Bank, die biw (Bank für Investments und Wertpapiere), zuhause ist.
In die Alleeschule in Anrath soll nun die Hauptverwaltung der Xcom AG einziehen, die bis dato im ehemaligen Postgebäude in Willich zu finden ist. „Wir platzen dort aus allen Nähten. Allein in diesem Jahr hatten wir bereits 20 Neueinstellungen. Weitere sollen noch folgen“, sagt Albrecht.
Willich selbst wird Rechenzentrumsstandort, während die Hauptverwaltung mit 35 bis 40 Arbeitsplätzen umzieht. Aktuell wartet das Unternehmen auf die Baugenehmigung. „Wenn sie vorliegt sanieren wir das 960 Quadratmeter große Gebäude komplett von innen“, informiert Brigitte Schmidt-Enzmann, Assistentin des Vorstandssprechers. Allein aus brandschutztechnischen Gründen sei dies nötig.
Aus den ehemaligen Klassenzimmern sollen Büros werden, wobei die breiten Flure und der Treppenaufgang in seiner jetzigen Form erhalten bleiben soll. Markus Gather betonte in diesem Zusammenhang nochmals, dass die Diskussion um die Alleeschule nichts mit der Xcom AG an sich zu tun gehabt habe, sondern einzig und allein mit der politischen Vorgehensweise der CDU, über die Köpfe der Bürger hinweg zu entscheiden. Diese hätten, so Gather, die alte Grundschule gerne als Begegnungszentrum gesehen.
