Kleingewicht mit 150 Tonnen

Gapcon hat eine neue Montagehalle in Betrieb genommen.

Willich. Sie ist gut anderthalb Mal mannshoch, vier Meter tief und rund vier Meter breit - für Wolfgang Mark, einen der Geschäftsführer der Firma Gapcon ist "das eine Kleinanlage", die aber immerhin rund 150 Tonnen Gewicht hat: In der neuen Montage- und Servicehalle von Gapcon im Stahlwerk Becker hat die Arbeit schon begonnen.

Beim Tag der Offenen Tür stellte sich das Unternehmen, das in den nächsten Jahren seine komplette Geschäftstätigkeit nach Willich verlagern wird, jetzt vor. In der 1200 Quadratmeter großen Halle mit einem 63- und einem 20-Tonnen-Kran findet im Prinzip nur die Testphase für Walzen und Kalander - die Veredlungsstationen bei der Papierherstellung - statt, allerdings im Rahmen eines komplexen Hin und Hers: Gapcon entwickelt in einer eigenen Abteilung die vom Kunden gewünschten Maschinen und Walzen, lässt die Teile extern fertigen und kauft sie dann an, um sie nach Willich zu bringen.

Hier wird die Qualität geprüft, die Maschine für eine Testphase zusammengebaut und dann wieder demontiert, verpackt und zu den Kunden weltweit geliefert, wo sie zusammengebaut oder in bestehende Fertigungsstrecken integriert wird.

Trotz der zum Teil riesigen Dimensionen ist das Ganze Feinarbeit: "Der Kalander bestimmt zum Schluss die Qualität und Festigkeit des Papiers. Das ist das Tüpfelchen auf dem i", erklärt Susanne Marky. Außerdem übernimmt das Unternehmen den Service für die Spezialwalzen.

In Willich werden alle Aktivitäten zusammengefasst. Bislang steht die Montagehalle in Siegen, diese wird samt Prüfstation bis Anfang September nach Willich geholt. 2010 soll auch das Bürogebäude, das bislang noch in Meerbusch steht, nach Willich geholt werden, Platz für einen Neubau ist auf dem Gelände an der Walzwerkstraße genug.

"Wir sind nach Willich wegen der hervorragenden Infrastruktur und der politischen Rahmenbedingungen, die Industrieansiedlungen fördern, gekommen", erklärt Mark - denn das Unternehmen ist auf Schwertransporte für Walzen bis zu 12 oder 13 Meter Länge und bis 80 Tonnen Gewicht angewiesen.

Auch für die Zukunft sieht er gute Perspektiven, wobei sich die Anforderungen verändern: "Die Kunden wollen Energie sparen bei steigenden Qualitätsanforderungen. Ziel ist es Ressourcen, sowohl Rohstoffe als auch Energie, zu reduzieren." nomi