Karnevalszug durch Neersen Rosenmontagszug wuchs sprunghaft an

Neersen · Das traumhafte Wetter sorgte dafür, dass statt der ursprünglich geplanten 450 Jecken fast 700 kleine und große Narren im Rosenmontagszug durch Neersen zogen.

Auf und an den Straßen Neersens war an Rosenmontag wieder viel los, als die Jecken durch den Ort zogen.

Foto: Kurt Lübke

Die kleinen und großen Narren strahlten am Rosenmontag mit der Sonne um die Wette. Es war ein traumhafter Vorfrühlingstag, und Stefan Broekmann von der KG Schlossgeister passte die Zahl der Teilnehmenden am Kinderzug in Neersen an: Aus rund 450 wurden 600 bis 700. Und ungewöhnlich viele Kinder mit ihren Kindern säumten die Zugwege. Keines der Kinder dürfte mit einem leeren Jutebeutel nach Hause zurückgekehrt sein.

Anika Klöters bezifferte die Zahl der Schützen und Schützenfrauen, die als Piraten beziehungsweise als Piratinnen mitzogen, auf rund 70. Ihr Motto: „Kein Karnevalszug kann ohne uns starten – hier kommen die Dorfpiraten.“ Die Idee vom Piratenschiff hatte auch ein Freundeskreis aus Anrath und Willich. Gänsebauer Hubert Heintges hatte seine Scheune als Wagenbauhalle zur Verfügung gestellt. Das Schiff basierte auf seinem Anhänger: „Den brauche ich erst zur Heuernte im Mai“, erklärte Heintges und lobte das Piratenschiff: „Man merkt, dass die Session diesmal besonders lang war, da konnte ausgiebig gebastelt werden.“ Ein gruseliges Detail waren die zwei Skelette, eines vorn an der Zugmaschine, das andere am Ruder. Christian Limbach erklärt: „Wir haben seit Januar jedes Wochenende an dem Wagen gearbeitet.“

Eine Freundesgruppe, die seit Jahren beim Neersener Kinderzug mitmacht, hatte sich in Zootiere verwandelt. Ihr Credo: „Jetzt wird“s wild.“ Schwarz-Gelb waren die Farben der Handballabteilung des TV Schiefbahn. „Wir gehen hier zum ersten Mal mit“, sagte Sven Theuerkauf. Der Wagen von Rainbow Neersia fiel durch die Regenbogenfarben auf, wie man sie vom CSD kennt. „Uns geht es um Offenheit und Toleranz“, sagte Klara Uhlemann.

Alexander Veenhof und seine Freunde kamen in silbernen Anzügen, die in der Sonne glänzten. Sie verkörperten kühne Raumfahrer. Die Männer und Frauen von der Straßengemeinschaft Tanneböschke sind seit vielen Jahren bei jedem Kinderkarnevalszug in Neersen dabei. Ihr Handwagen war voller Handabdrücke. Dazu war ihnen folgender Reim eingefallen: „Hand in Hand durchs Narrenland“. Ihre Gruppe war mit 25 Teilnehmenden von durchschnittlicher Größe.

Normalerweise fahren die Prinzenpaare ganz am Schluss auf ihrem Wagen mit, direkt vor dem Rettungswagen. Erstmals wollte man jetzt Volksnähe demonstrieren. Jens I. und Rebecca I. waren ein Prinzenpaar zum Anfassen und zum Angefasst-Werden. Frank Klingen ist der Großvater von Maximilian, dem Minister der Kinderprinzessin. Er kam als „Kaptn Jeck“ und trug stolz die Auszeichnung, die ihm am Samstag von Frank Schreiber vom Regionalverband Linksrheinischer Karneval übergeben worden war.