Ehemaliger Verkehrssicherheitsberater der Polizei Neuer Geschäftsführer will Verkehrswacht verjüngen
Willich/Viersen · Schatzmeister Dietmar Berner war Verkehrssicherheitsberater bei der Polizei und führt nun die Geschäfte der Verkehrswacht Viersen – kommissarisch, wie er betont. Im Sommer will er das Amt weiter geben. Welche Ziele er bis dahin erreichen möchte.
(emy) Die Verkehrswacht Viersen hat einen neuen Geschäftsführer. Dietmar Berner aus Willich hat den Posten nach dem Tod seines Vorgängers Hans Jansen kommissarisch übernommen. Der Dülkener Jansen leitete die Geschäfte rund 30 Jahre lang, nun will Berner, bislang Schatzmeister des Vereins, alles so aufbereiten, dass er das Amt schon im Sommer an einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin übergeben kann.
Beruflich lebte Berner seinen Kindheitstraum: „Ich wollte als Polizist mit dem Motorrad durch Viersen fahren“, erinnert sich der 67-Jährige. Das klappte, kurz danach wurde er bei der Polizei in seiner Heimatstadt Verkehrssicherheitsberater. Vor fünf Jahren ging er in den Ruhestand. Durch seine Position bei der Polizei wurde er schnell auch Mitglied der Verkehrswacht, dort Schatzmeister. „Ungeliebter Papierkram“ sei das für ihn gewesen, „ich bin Handwerker“, aber es war notwendig, also hielt er durch, berichtet Berner. Nach Jansens Tod habe Berner als Schatzmeister den größten Überblick gehabt, darum sei er der Nachfolger geworden. Die Verkehrswacht Viersen ist für die Stadt Viersen zuständig, um das restliche Kreisgebiet kümmert sich die Kreisverkehrswacht.
Die meisten Menschen kommen irgendwann in ihrem Leben in Berührung mit der Verkehrswacht – sei es im Kindergarten, in der Schule, als Erwachsener oder als Senior. In allen Altersklassen informiert die Verkehrswacht Menschen rund um den Straßenverkehr. In Viersen gehören dem Verein knapp 70 Mitglieder an; Privatpersonen, Firmen und die Stadt Viersen, sagt Berner.
Wenn Polizisten in Kindergärten, Schulen oder Senioreneinrichtungen informieren, habe sie meist die Verkehrswacht ausgestattet, berichtet Berner: „Die Verkehrswacht hat das Geld, die Polizei das Personal.“ Die Verkehrswacht finanziert etwa Informationsbroschüren, Material für den Fahrradführerschein sowie Übungsequipment wie Ampeln, Leihräder und Funksets, um Schülerinnen und Schülern in der Radfahrausbildung via Kopfhörer Anweisungen geben zu können. „Die Anlage hat 5000 Euro gekostet, gerade habe ich für 6000 Übungsmaterial bestellt“, nennt Berner als Beispiel. Der Verein selbst lebe hauptsächlich von Bußgeldern, die etwa bei der Einstellung eines Gerichtsverfahrens an einen gemeinnützigen Verein gezahlt werden müssen. Die Mitgliedschaft ist kostenlos.
Die Verkehrswacht Viersen „steht ganz gut da“, berichtet der Geschäftsführer. Doch die Vorstandsmitglieder seien alt, dadurch eher inaktiv. „Wir wollen gerne jüngere Leute haben, die von sich aus Dinge angehen“, sagt Berner. Bis zur Amtsübergabe im Sommer will er Ideen sammeln, wie diese Menschen erreicht werden können. Für seinen Posten zumindest gebe es bereits zwei Interessentinnen.
Berner will die Verkehrssicherheit aber noch lange nicht aufgeben. „Der Verkehrswacht werde ich als Schatzmeister treu bleiben“, sagt der 67-Jährige, der mit seiner Frau in Neersen lebt. Nach der Amtsübergabe aber will er wieder mehr Zeit für seine Hobbys und die fünf Kinder und vier Enkelkinder haben.