Kapelle am Friedhof Kohlenstraße Glockenläuten in der Nacht – ein Rätsel in Wuppertal

Wuppertal · Einbruch, göttlicher Hinweis oder doch ein technischer Defekt? Der Auslöser konnte bisher nicht gefunden werden.

Foto: Daniel Karmann

Bereits zwei Mal wurden einige Bewohner des Wuppertaler Stadtteils Langerfeld gegen 3 Uhr nachts aus dem Schlaf gerissen. Der Grund dafür war das stundenlang anhaltende Glockenläuten in der Kapelle am Friedhof Kohlenstraße in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Bereits eine Woche zuvor ertönten sie etwa zur selben Zeit bis in die Morgenstunden, bis mit Hilfe des Schlüsseldienstes die Kapelle betreten werden konnte, um die Glocken auszuschalten.

Warum die kirchlichen Klänge nun schon zum zweiten Mal mitten in der Nacht ertönen, konnte bisher nicht geklärt werden. Die Elektriker sowie die zuständigen Personen für die Glockenwartung und -steuerung konnten vorerst keinen technischen Defekt finden. „Es bleibt mysteriös. Einige Menschen vermuten bereits Geister oder einen göttlichen Hinweis“, erzählt Ingo Schellenberg, Geschäftsführer des Christlichen Friedhofsverbands Wuppertal, mit leichtem Schmunzeln. „Ich vermute dann allerdings doch eher ein komplizierteres technisches Problem, das es noch herauszufinden gilt.“ Da die Glockenanlage bereits etwas älter sei, könnten auch Stromschwankungen das Problem sein. Fragen wirft auch die Tatsache auf, dass der Schalter für das Einschalten der Glockenklänge aktiv umgelegt werden muss und sich innen neben der Eingangstür befindet. Ein möglicher Einbrecher könnte ihn mit dem Lichtschalter verwechselt haben. Da es jedoch keinerlei Einbruchspuren oder sonstige Hinweise darauf gibt, wird kein gewaltsamer Zutritt, sondern ein anderweitiger elektrischer Impuls vermutet.

Auf dem Friedhof Unterbarmen, zeitgleich mit dem ersten Läuten an der Kohlenstraße, waren in der vergangenen Woche ab 1 Uhr nachts ebenfalls die Glocken zu hören. Die Anlagen stehen in keiner Verbindung zueinander. Die rätselhaften Geschehnisse sorgen bereits über die Wuppertaler Stadtgrenzen hinaus für Aufsehen. jule