Nachbarn in Dormagen erschrocken Evangelisches Sozialwerk fällt Bäume vor Kirche
Dormagen · Wenn alte Bäume gefällt werden, ruft das schnell die Nachbarn auf den Plan. So auch an der Christuskirche. Gleich vier große Bäume wurden dort abgeholzt.
(alem) „Wir sind sehr erschrocken, dass hier heute ein sehr großer und alter und schöner Baum gefällt wurde. Auch noch mehrere kleine, eine Schande“, so die Reaktion einer Frau (Name d. Red. bekannt) aus der Ostpreußenallee. Sie ist nicht die Einzige. Schnell kommt die Frage auf, ob das überhaupt erlaubt ist. Nicht, seit es in Dormagen eine Baumsatzung gibt, aber in diesem Fall haben die Fällungen einen Grund.
„Wenn wir so etwas machen, dann haben wir natürlich die nötigen Genehmigungen eingeholt“, erklärt Hans-Werner Wenzel, Geschäftsführer des Evangelischen Sozialwerks Dormagen. Tatsächlich wurden auf dem Gelände vor der Christuskirche eine Kirsche, zwei Ahornbäume und zwei Buchen gefällt. Das bestätigt Wenzel. Grund ist, dass dort die Errichtung eines modernen Bürogebäudes für das Evangelische Sozialwerk geplant ist. „Wir haben mittlerweile rund 220 Mitarbeitende und unsere Büros platzen aus allen Nähten, deshalb brauchen wir Platz“, sagt Wenzel. Derzeit sitzen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch im Altbau, nur wenige Meter von der künftigen Baustelle entfernt.
Mit dem Baubeginn rechnet Hans-Werner Wenzel um Ostern herum. Als Richtschnur für die Bauzeit gilt ein Jahr. „Spätestens im Frühjahr 2026 können wir einziehen“, ist sich der Geschäftsführer sicher. Das Gebäude wird etwas zurückversetzt auf dem Grundstück errichtet, damit die Sichtachse zur Christuskirche möglichst frei bleibt. Und: Natürlich wird es einen ökologischen Ausgleich für die gefällten Bäume geben, verspricht Wenzel. „Wir haben schon die sogenannte Düsseldorfer Liste vorliegen“, fügt er hinzu. In der sind rund 190 Baumarten enthalten, die sich für eine Pflanzung im urbanen Raum besonders eignen. Das sind die sogenannten Zukunftsbäume, also Baumarten und Sorten, die in der Lage sind, unter den zu erwartenden Klimaveränderungen zu gedeihen und sich zu entwickeln.
Das Sozialwerk ist mit neun Tageseinrichtungen und Familienzentren für Kinder und einem Jugendzentrum einer der größten Träger innerhalb der Stadt Dormagen.