Umgestaltung Wuppertaler Platz am Kolk: Planung mit Modell zum Anfassen

Wuppertal · Ein Modell ermöglicht eine bessere Visualisierung der Gestaltungspläne.

Anhand eines Modells konnten sich die Besucher einen Eindruck von den Plänen machen.

Foto: Hermine Fiedler

Dem Versprechen, für die Bürgerinnen und Bürger zeitnah eine Veranstaltung anzubieten, um gemeinsam über die temporäre Gestaltung des Platz am Kolk zu sprechen, wurde nachgekommen. Am Montag stellten Sven Macdonald, Leiter des Bereichs Stadtentwicklung, Sebastian Sowa vom Planungsbüro Sowatorini zusammen mit Jonas Runte vom Verein ‚Die Urbanisten‘ die Planung vor – und das zum Anfassen.

Rund zwei mal zwei Meter groß war das Modell, das mit viel Liebe zum Detail aufgebaut worden war und damit die Idee plastischer darstellte, als das mit Skizzen möglich ist. Der Andrang war allerdings nicht ganz so groß wie erhofft; rund 20 Menschen kamen im Planungsbüro an der Schwanenstraße zusammen. Auch der Punkt des Anfassens gestaltete sich etwas schwieriger, zwar hatten die Planer einige weitere Bausteine und Elemente mitgebracht, die Anwesenden hatten aber wenig Elan, mit dem Modell und den Möglichkeiten zu spielen.

So blieb ein großer Teil des rund anderthalbstündigen Termins theoretisch, wenngleich einige neue Punkte einfließen konnten und bereits bekannte erneut verstärkt wurden. „Mit unserem Konzept wollen wir eine Insel für alle Generationen am Platz am Kolk entstehen lassen“, erklärt Sebastian Sowa. Dabei soll es – und das wird am Modell deutlich – nicht in schwindelerregende Höhen gehen, sondern ein bis maximal zwei Metern über dem Platzniveau gebaut werden, erreichbar durch Holzstege. „Am Ende soll es hier mehr Aufenthaltsqualität geben, viel mehr Begrünung und der Platz mit Leben gefüllt sein.“ Dabei soll „so viel wie möglich Entsiegelung stattfinden“, betont Sowa, erklärt aber auch, dass in diesem Prozess viele verschiedene Akteure und Ämter involviert seien und es deshalb kompliziert sei.

Besonders groß geschrieben werde bei der Umsetzung auch der Aspekt der Barrierefreiheit: „Ein großer Teil des Platzes wird barrierefrei erschlossen. Auf dem bestehenden Asphalt wird ein durchgehender Mobilitätsring entstehen.“ Ob denn auch Rückenlehnen bei den Bänken mitgedacht seien oder eine angenehme Höhe zum Sitzen? Die Fragen aus dem Publikum kann Sebastian Sowa rasch positiv klären. Kristen Gerhards als Vertreterin des Beirats der Menschen mit Behinderung zeigte sich den ganzen Abend über sehr interessiert und positiv überrascht. „Was ist hinsichtlich der Menschen mit Sehbehinderung angedacht?“, fragte sie. Hier müsse man noch schauen, welche Möglichkeiten umsetzbar sind. Vorstellbar sei aber mit stärkeren Farbkontrasten oder taktischen Leitsystemen zu arbeiten, antwortet Sowa.

„Wasser ist immer kompliziert und wahnsinnig teuer“

Ein Thema, das bereits in der Bezirksvertretung aufgekommen war, war die Frage nach Wasserspielen oder -elementen. An dieser Stelle konnten die Verantwortlichen nur auf die finanzielle Situation verweisen. Für die Planung und Umsetzung der temporären Platzgestaltung stehen Fördermittel in Höhe von 330 000 Euro zur Verfügung. „Das ist für solch einen Platz relativ wenig“, meint Sven Macdonald. Deshalb wäre das zumindest beim Provisorium nicht möglich. „Und Projekte mit Wasser sind immer kompliziert und mit wahnsinnigen Kosten verbunden“, ergänzt Sebastian Sowa.

Weitere Punkte, die in die nächsten Überlegungen mit einfließen werden: Schatten, Beleuchtung, soziale Kontrolle und Sauberkeit, Spielmöglichkeiten für Kinder und auch die Abgrenzung zur Morianstraße. „Es gibt von der Rex Bar Pläne für Außengastro, die den Platz bereichert. Dabei soll aber dennoch ausreichend ‚konsumfreier‘ Raum bestehen bleiben“, schildert Sowa. Wie genau der Platz am Kolk in Zukunft von den Bürgerinnen und Bürgern, aber auch den Anrainern, gestaltet werden kann, soll eine weitere Veranstaltung nach Ostern klären.