Konzert Marco Lombardo lädt zum Singalong in die Wuppertaler Immanuelskirche

Wuppertal · Am Freitag gibt es ein Karneval-Special.

Marco Lombardo lädt zum gemeinsamen Singen in der Immanuelskirche ein.

Foto: ANNA SCHWARTZ

Unter dem Motto „Immanuel goes Singalong“ findet am Freitag im Kulturzentrum Immanuel zum zweiten Mal ein Mitsingprogramm statt. Der „Vorsänger“ ist Marco Lombardo, den viele als Moderator der „Lokalzeit Bergisch Land“ im WDR Fernsehen kennen. „Gemeinsames Singen verbindet und es macht Freude“, sagt der Wahl-Wuppertaler, der auch leidenschaftlicher Musiker und Singer-Songwriter ist. Mit seiner Frau, der Opernsängerin Annika Boos, hat er in der Reihe „Wir Stimmen“ schon einige Mitsingprojekte durchgeführt.

Der Vorstand des Kulturzentrums Immanuel wiederum suchte nach eigenen Formaten, die der Verein in der früheren Immanuelskirche anbieten kann. Vor knapp drei Jahren schuf man die Reihe „Immanuel goes Big Band“, im vorigen Jahr lud man zum ersten „Immanuel goes Singalong“ ein. Etwa 250 Besucher folgten der Einladung. Mitsingen heißt auf Englisch „to sing along“, daher der Name des Mitsing-Events. Der Begriff „Rudelsingen“ ist auch gebräuchlich, darf aber nicht benutzt werden, weil ein Veranstalter den Namen schützen ließ.

Gemeinsam gesungen werden Hits, Popsongs oder Oldies, von denen man meist die ersten Zeilen weiß, dann aber nicht weiterkommt. Beim „Singalong“ stehen die Texte gut lesbar auf einer Leinwand. „Wir singen Lieder, die jeder kann“, sagt Marco Lombardo. Bekannte deutsche und englische Schlager stehen auf seiner Liste für das Konzert. Von den Beatles über Bob Dylan, von Peter Maffay bis zu Udo Jürgens sind es Lieder, die ältere und jüngere Besucher gleichermaßen gut kennen. „Es geht um den Spaß und die Freude am gemeinsamen Singen, nicht um Perfektion und nicht darum, dass man die Töne trifft“, erklärt Lombardo. „Viele Menschen denken, dass sie nicht singen können, aber am Ende klingt doch alles harmonisch“, sagt der Moderator.

Den ersten Mitsing-Abend habe er mit einer Umfrage begonnen: Es sollten sich alle melden, die meinten, nicht singen zu können. „Das waren recht viele, da musste ich erst mal ein paar Bremsen lösen“, erinnert er sich. Die waren offenbar schnell gelöst, denn man habe bei den Besuchern nur strahlende Gesichter gesehen. „Singen in der Gruppe ist der direkte Weg ins Herz, das gemeinsame Lied schafft eine Verbindung zwischen den Menschen“, weiß der Fernseh-Moderator, der schon als Kind gern gesungen hat. Allerdings nur im stillen Kämmerlein, nie vor Publikum.

Mit Anfang 30 habe er sich mit Hilfe von Videos das Gitarrespielen beigebracht, um sich beim Singen selbst begleiten zu können. Anfangs hat er Songs gecovert, später dann selbst geschrieben und Konzerte im kleinen Rahmen gegeben. „Ich war als Kind und als Teenager sehr schüchtern“, sagt er. Bevor er seine Laufbahn als Reporter, Moderator und Redakteur beim Radio FFH in Frankfurt begann, war er eine Saison lang als Animateur in einem Ferien-Club auf der Insel Djerba tätig. „Danach war ich nicht mehr schüchtern“, erzählt er.

Zunächst im stillen Kämmerlein, nie vor Publikum gesungen

Beim Singalong genießt er als „Vorsänger“ besonders die Momente, in denen er das Mikrofon verlässt und das Publikum ohne ihn weiter singt. „Es ist ein Riesengeschenk, auf der Bühne zu stehen und mit den Menschen zu singen. Ich gebe alles und bin danach total platt, aber ich genieße es sehr“, sagt Lombardo.

In der hervorragenden Akustik der Immanuelskirche gibt es am Freitagabend ein „Karneval-Special“. Allerdings werde nur etwa ein Drittel des Programms aus Karnevalsliedern bestehen, das seien besonders schöne und bekannte wie „Drink doch eine met“ oder „In unserem Veedel“. Ansonsten stehen Lieder wie „Ich war noch niemals in New York“, „An Tagen wie diesen“ oder „Eine neue Liebe“ auf seiner Set-Liste. „Marmor, Stein und Eisen bricht“ darf beim Mitsingen nicht fehlen, aber auch „Hallelujah“ von Leonard Cohen und „Ein bisschen Frieden“, mit dem Nicole 1982 den Eurovision Song Contest gewonnen hat, sollen gemeinsam gesungen werden. „Wir sind flexibel, wenn das Publikum mehr Karnevalslieder oder mehr Schlager will, reagieren wir spontan darauf“, freut sich Lombardo auf das Singalong.

Im Oktober waren 250 Sitzplätze besetzt. Am kommenden Freitag können es gern auch mehr werden: Für 350 Gäste ist in der Immanuelskirche locker Platz. „Man muss aber nicht sitzen bleiben, es gibt genug Raum für Bewegung, und wer tanzen möchte, kann gern tanzen.“