Kliniken: Willich gibt fast alle Anteile ab

Katharinen-Hospital und Häuser in Neuwerk und Korschenbroich fusionieren zum Stichtag 1. Juli.

<strong>Willich. An den Anzugrevers der vier Geschäftsführer aus Willich, Gladbach und Neuss ist die Fusion schon geglückt. Alle trugen gestern bei der Vorstellung ihrer Ziele den Pin mit Logo der St. Augustinus-Kliniken gemeinnützige GmbH: das Aquarell-A. Bis das A alle drei ehemals eigenständigen Krankenhäuser und die neue "Mutter" mit angeschlossenen Häusern in Neuss vereint, dauert es noch.

Bis Ende des Jahres soll die Marschrichtung feststehen

Am Montag starten das Katharinen-Hospital in Willich, die katholischen Krankenhäuser "Maria von den Aposteln" in Neuwerk und die Niederrhein-Klinik Korschenbroich ihre gemeinsame Arbeit unter dem Dach der St. Augustinus-Kliniken mit Sitz in Neuss und vier angeschlossenen Akut- beziehungsweise psychiatrischen Krankenhäusern. Nach sechs Monaten Verhandlungen über die Fusion geht mit Stichtag 1. Juli die Mehrheit der Anteile der Willicher, Neuwerker und Korschenbroicher Kliniken an die Neusser.

"Obwohl das Haus in der Vergangenheit wirtschaftlich gut entwickelt war, ist doch wie in Neuwerk auch bei uns das Problem, dass immer weniger Menschen bereit sind, sich ehrenamtlich zu engagieren." Stefan Knöfel, Geschäftsführer des Katharinen-Hospitals

Alles ist neu und doch ändert sich für Mitarbeiter und Patienten erst einmal kaum etwas. Noch läuft die Bestandsaufnahme. Bis Ende des Jahres soll eine detaillierte Marschrichtung festgelegt sein. Welches Haus hat welche Schwerpunkte? Welche sind ausbaufähig? Welche können in einem Haus für alle Patienten angeboten und somit wirtschaftlicher gearbeitet werden? Die Umstrukturierung werde sich noch Jahre hinziehen, so die Verantwortlichen.

"Wir wollen als regional stark aufgestellter Verbund die Grundversorgung vor Ort stärken, die Krankenhäuser vernetzen, Abteilungen spezialisieren sowie durch die Angebote, die wir haben, von der stationären Versorgung über die Reha den Menschen ganzheitlich versorgen", nennt Paul Neuhäuser, Sprecher der Geschäftsführung der St. Augustinus-Kliniken, die Zielvorgabe.

94 Prozent ihrer Anteile hat die Gemeinde an die Neusser abgegeben. Aus steuerlichen Gründen bleiben sechs Prozent in ihren Händen.

Betriebsbedingte Kündigungen schließt die Geschäftsführung aus. "Nur als Beispiel: Bei der Fusion des Alexius-Krankenhauses und St. Josef-Krankenhauses in Neuss unter unserem Dach sind seit Juli 2004 aus 2200 Mitarbeitern 2500 geworden", so Markus Richter, Geschäftsführer der St. Augustinus-Kliniken.