Neersen Königsfamilie Schwoll genießt das Fest

Nur sechs Wochen nach der Geburt ihres zweiten Sohnes steht Königin Steffie an der Seite ihres Mann Marco und feiert mit Nachbarn und Freunden und Gästen der St. Konrad-Gilde das Schützenfest.

Neersen. Mit Alpenrock ging es los am Freitagabend im Festzelt an der Niers, mit dem Dorfabend wird das Schützenfest der St. Konrad Schützengilde heute Abend ausklingen. Dazwischen waren jede Menge Stimmung, gute Laune und festliche Momente. Heute um 14 Uhr geht es wieder richtig rustikal zu beim Sturm auf die Königsburg.

Live-Band statt DJ — bei der St. Konrad-Schützengilde widersetzte man sich am Freitag einem Trend, der in vielen Schützenzelten zu beobachten ist. Das Experiment sollte glücken, wie die vielen und zufriedenen Besucher zeigten.

König Marco Schwoll, der vor sechs Wochen zum zweiten Mal Vater geworden ist.

Königin Steffie Schwoll hatte einen ganz besonderen Grund zur Freude: „Meine Festkleider, die ich mir im Oktober gekauft hatte, passen.“ Das ist deshalb so bemerkenswert, weil die Königin erst vor sechs Wochen zum zweiten Mal Mutter geworden ist. Leonard, dreieinhalb Jahre alt, hat mit Jonathan ein Brüderchen bekommen — Anlass für Vater und König Marco Schwoll, perspektivisch zu denken: „Ich kann mir vorstellen, einmal Kaiser zu werden mit meinen beiden Söhnen als Minister.“

Oma Marlies Brungs passte auf die Kleinen auf. Und sie stellte das Grundstück ihres Hauses, in dem die Königin aufgewachsen ist, als Platz für die Residenz zur Verfügung.

Königsstrategie vor dem heutigen Sturm auf die Burg am Grenzweg

Wie sieht die Verteidigungsstrategie heute Mittag aus? Der König verriet nur so viel: „Wasser, Mehl und zwei Geheimwaffen.“ Präsident Jürgen Latzke habe den einen oder anderen guten Einfall gehabt — man darf also gespannt sein. Die Burg sollte jedoch nicht nur trutzig, sondern auch schön sein.

„Hulabalu“ von Andreas Gabalier war das Lied zum Königstanz. „Wir bringen einige Jahre Tanzschulerfahrung ein und sind deshalb nicht aufgeregt“, erklärte Marco Schwoll am Samstagabend. Die Weißen Husaren von der Krefelder Straße in Viersen hatten wieder ihre Botschaft am Grenzweg errichtet, als Botschafter fungierte Wilfried Ungerechts, besser bekannt als „Wilfried Wipp“.

Nach den Königstänzen schleppten seine Mannen einen Thron auf die Bühne mit reichlich Platz zum Abstellen von Bierflaschen; der Thron soll daran erinnern, dass der König aus der Möbelbranche kommt und ein Kasten Bier ist die Gebühr für die Einrichtung der Botschaft.

Nicht selbstverständlich in diesem Sommer: Die Paraden gingen ohne Regen über die Bühne; Sonntagmorgen stärkten sich die Schützen beim König mit Brötchen und Rührei.

Die St. Konrad Schützengilde hat rund 130 aktive Mitglieder, Kinder und Jugendliche machen ein Drittel davon aus. Heute wird mit dem Dorfabend ein zünftiger Schlusspunkt unter das diesjährige Schützenfest gesetzt. In dem „selbst gestrickten“ Programm kommt sicher wieder alles vor, was die Menschen am Grenzweg so bewegt.