Tönisvorst Kostet der Karneval zu viel „Pinke-Pinke“?
Strenge Sicherheitsauflagen und steigende Kosten machen die närrischen Umzüge immer schwieriger.
Tönisvorst/Kreis Viersen. „Alles was ich will — alles was ich will, ist verboten, macht dick oder kostet zuviel.“ Kostet zu viel — davon können die Höhner im Karneval ein fröhliches, andere aber mittlerweile nur noch ein trauriges Lied singen.
Das aktive Mitmischen in der fünften Jahreszeit ist ein teures Vergnügen geworden — für Vereine abseits der Karnevalshochburgen, weil das Gebot oberster Sicherheit erhebliche Kosten nach sich zieht, die vor allem kleinere Gesellschaften in die Knie zwingen.
Vor einem strengen Sicherheitskonzept und seinem Kosten- und Personalrahmen musste beispielsweise die KG Rot-Weiß Vorst kapitulieren, die seit ein paar Jahren auf die Ausrichtung ihres 30. Nelkensamstagzugs wartet. Stadt Tönisvorst und Polizei hatten nach Randale von Jugendlichen die Sicherheit rund um die Veranstaltung als gefährdet angesehen. In diesem Jahr 2017 feiert die Vorster Gesellschaft ihr 40-jähriges Bestehen und träumt immer wieder laut von einem Zug 2018.
Häufig muss man feststellen, das Städte keine Prinzenpaare mehr in die Zeit zwischen dem Elften im Elften und den tollen Tagen vor Schwermittwoch schicken. Zu teuer, zu zeitintensiv?
Auch Privatleute, die sich im Freundeskreis an Zügen beteiligen wollen, müssen mehr rechnen. Wer beispielsweise nicht so genannte Wagenengel aus den eigenen Reihen nominiert oder Freunde dafür für den sichernden Zugweg rekrutieren kann, muss auch für diesen Dienst in die Tasche greifen.
„Wer soll das bezahlen, wer hat das bestellt, wer hat soviel Pinke-Pinke, wer hat soviel Geld?“ Der Refrain des Karnevalslieds von Jupp Schmitz und Kurt Feltz aus dem Jahr 1949 ist ein hochaktueller Evergreen.
Oder etwa nicht? Welche Erfahrung machen Sie persönlich. Als Mitglied einer Karnevalsgesellschaft? Als Privatperson, die gerne Karneval mitzieht? Vergeht einem der Spaß an der Freud oder sagen Sie: „Jetzt erst recht!“
Karneval, seine Sicherheit und seine Kosten sind Thema unserer Mobilen Redaktion am Donnerstag, 10 bis 11 Uhr auf der Hochstraße in St. Tönis. Was darf Sicherheit kosten? Wird mit den Vorschriften und Sicherheitskonzepten übertrieben? Sagen Sie uns Ihre Meinung, klappertüten sie mit. Gerne auch per E-Mail an:
redaktion.willich@wz.de