Kampfsport in Tönisvorst Als Kampfrichter bei der WM

Tönisvorst · Schwarzgurt-Träger Frank Scheler (62) kann von tollen Tagen bei den World Martial Arts Games in Schwäbisch Gmünd berichten.

Als Schiedsrichter war der St. Töniser Kung-Fu-Meister Frank Scheler bei der WM in Süddeutschland. Kampfsportler aus 23 Nationen traten dort an.

Als Schiedsrichter war der St. Töniser Kung-Fu-Meister Frank Scheler bei der WM in Süddeutschland. Kampfsportler aus 23 Nationen traten dort an.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Wenn Frank Scheler auf die Fotos von Schwäbisch Gmünd in seinem Smartphone blickt, dann beginnen seine Augen zu strahlen. „Für mich war es erneut eine Ehre, als Kampfrichter agieren zu dürfen“, sagt der Master in Kung Fu San Soo, der in St. Tönis die Kung Fu San Soo Academy führt.

In dem Ort in Baden-Württemberg fanden die World Martial Arts Games 2018 statt. Kampfsportler aus 23 Nationen hatten sich in der rund 50 Kilometer von Stuttgart entfernt liegenden Stadt eingefunden, um in den unterschiedlichsten Kampfsportdisziplinen anzutreten. Scheler war dabei einer der Kampfrichter.

Eine Premiere war es
für Scheler nicht

„Als die Einladung kam, als Kampfrichter zu agieren, habe ich mich sehr gefreut“, erzählt er. Zumal in der Einladung Sätze wie diese standen: „Deine Expertisen gerade im Bereich Wushu (chinesische Kampfkunst, Anm. d. Red.), aber auch in der Selbstverteidigung sind ein Garant für einen fairen Ablauf. Wir brauchen dich, um den Athleten die beste Plattform zu bieten, die es derzeit weltweit gibt.“

Eine Premiere war es allerdings nicht für Scheler. Bereits bei den World Games in Regensburg übernahm er diese wichtige Funktion, und auch in Busan sollte der St. Töniser antreten. Dazu reichte aber die Zeit nicht aus, denn immerhin wäre es nach Südkorea gegangen.

In Schwäbisch Gmünd war der Master nicht nur als Kampfrichter im Einsatz. Er durfte den Umzug von der Großsporthalle in Schwäbisch Gmünd zum Stadtzentrum anführen. Die Fahnenträger der jeweiligen Länder sowie die 800 teilnehmenden Sportler folgten Scheler, der ein verpacktes Samurai-Schwert trug, zur Bühne. Dort fand die feierliche Eröffnung der World Games statt, bevor die Halle für drei Tage in den Mittelpunkt rückte.

Bei der Eröffnung gab es eine weitere Ehre für den Master in Kung Fu San Soo. Scheler dufte sich als höchster Schwarzgurtträger im Kung Fu vor Ort zusammen mit den World Martial Arts Committee Präsidenten aus Deutschland/Österreich und Kanada in das Goldene Buch der Stadt eintragen. „Das war schon ein sehr feierlicher Moment“, erinnert sich der 62-Jährige.

Dann war drei Tage lang höchste Konzentration angesagt. Mit jeweils drei Richtern an den Matten bzw. dem Ring ging es an die Bewertungen der Formen. Es galt Bewegungsabläufe, Technik, Selbstverteidigungseffekte und weitere Kriterien der einzelnen Disziplinen zu bewerten. Wobei Punkte von 6,5 bis 8 (Höchstnote) vergeben werden konnten.

„Jeder der drei Richter an der Matte gibt seine Punktzahl digital ein, ohne dass die anderen es sehen. Erst wenn der letzte Richter seine Benotung abgegeben hat, flammen alle drei Ergebnisse zeitgleich auf einer Tafel auf. Wobei die Noten durchgehend immer sehr eng beieinander lagen“, erzählt Frank Scheler.

Zu den Aufgaben als Kampfrichter gehörte es selbstverständlich auch, die Medaillen im Anschluss mit zu überreichen. „Es waren drei einmalige Tage“, fasst Scheler die Zeit im Schwäbisch Gmünd zusammen. Wobei er jetzt schon für die World Games 2019 in Kroatien als Kampfrichter gebucht wurde.