Kunstmeile: St. Tönis wird bunte Galerie
Fast 100 Künstler zeigten ihre Werke und ließen sich über die Schulter schauen.
St. Tönis. Bei der 3. Kunstmeile verwandelten annähernd 100 Künstler St. Tönis am Wochenende in eine große Galerie. Die Werke, die an verschiedenen Plätzen und auch in den Schaufenstern von 25 Händlern zu sehen waren, vermittelten ein Gefühl von Freiheit, Urlaubsstimmung und Lebensfreude. Einige regten die Fantasie der Betrachter an.
Der Seulenhof wurde zu einem "Place des Couleurs" und war nur eine Stelle bemerkenswerter Kreativität. Hier sang Gilbert Giudice (53) zur Gitarre seine französischen Chansons, die Künstler der "Facette" stellten aus.
Tänzerische Skulpturen brachte die Krefelderin Renate Popp mit. "Drei Monate brauche ich für eine Skulptur schon", erklärte Regina Popp den Besuchern. Der Preis dieser Werke liegt zwischen 150 und 390 Euro.
Etwas entfernt hatte auf der Krefelder Straße der Kunstkreis Bilder und Staffellagen aufgebaut. Marlies Rix arbeitete an einer imposanten Acryl-Struktur. Die 68-Jährige hatte sich von einem Film über das Yellowstone-Gebirge inspirieren lassen.
Kleine Besucher konnten selbst zu Pinsel und Farbe greifen und Apfel, Birne oder Blumenstrauß zeichnen. Die Vorsitzende des Kunstkreises, Helga Rohr, wies gleich auf die nächste Ausstellung "Tönisvorst mal anders" hin, am 10. Oktober, 10.30 Uhr, im Kaminzimmer des Ratssaales.
Nebenan erzählt der Viersener Andreas Lingenbrinck von seinem letzten Urlaub auf der Insel Fehmarn. Dort hatte er auf einem Bauernhof Windspiele mit lustigen Gesellen und Sonnenblumen aus Hufeisen zusammengesetzt entdeckt und nachgebaut.
13 der 14 Hobbyfotografen des "Fotokreises 2006" zeigten kleinere oder größere Dinge und Ereignisse unter anderem aus Fauna und Flora, die sie mit der Kamera festgehalten haben. Ihre Werke sind auch ab dem 2. November im Foyer der St. Töniser Sparkasse zu sehen.
Viel Lob ging an die Organisatoren Ira Ingenpaß, Peter Langenfurth und Uli Peeren. Am Stand des Krefelder Kunstverlages Heselmann zeigte Kirsten Sellke (43) ihren Kunstdruck mit Apfel, der die Tönisvorster Apfelstadt symbolisiert. 25 Euro kostet diesern Druck.
Im Gothic-Gewand fiel Michael Kunert (55) auf, der sich als "Fürst der Finsternis" bezeichnet. Eines seiner interessanten Objekte, "Auf zu neuen Ufern", trifft auch auf seine eigene Lebensgeschichte zu: Der Einzelhandelskaufmann fand über seinen späteren Beruf als Landschaftsgärtner zur Kunst. Ein möglicher Ansporn für andere.