Jan Weiner (17), Oliver Boczek (18), Sergej Schnell (19) und Florian Biermann (16) hatten sich entsprechend ausbilden lassen und gaben ihr Wissen als so genannte Traceure weiter.

Eine Zigarette zur Entspannung gönnte sich Jan Weiner noch vor der Sporthalle. Streetworkerin Marion Tank geht jedoch davon aus, dass Freunde der neuen Sportart mit Alkohol und Nikotin geizen, um in Form zu bleiben.

Bei Le Parkour handelt es sich um eine Fortbewegungstechnik ohne Geräte, die extreme Fitness voraussetzt. Hindernisse zu überwinden ist Kern der Sportart, die aus Frankreich stammt.

Damit Teenies zwar über Stock und Stein, aber nicht über Motor- und Kofferraumhauben laufen, wird folgende Philosophie großgeschrieben: Der respektvolle Umgang mit der Umgebung und den Mitmenschen ist oberste Pflicht.

Beim Üben klappte der Salto rückwärts bei den knapp zwei Dutzend Interessenten oft nur mit entsprechender Hilfestellung. Dicke Matten milderten Stürze ab. Die richtige Abrolltechnik zu beherrschen, ist deshalb das A und O der neuen Sportart.

Simone Benen von der Jugendfreizeiteinrichtung "Titanic" ist gespannt, ob sich Le Parkour wirklich so durchsetzen wird wie einst das Skaten. Es sah schon cool aus, wie die Kids senkrecht an der Wand entlang liefen - das nennt der Insider "Tic-Tac".

Eine Schwebebalken ersetzte jetzt die Mauer. Le Parkour ist der ideale Ausgleichssport, um Frust abzubauen und seinen Körper zu stählen. Und um Selbstbewusstsein aufzubauen, schließlich geht es ja darum, möglichst gekonnt Hindernisse zu überwinden.

Le Parkour wird auch als kreative Kunst gesehen, die dabei hilft, die eigenen durch Körper und Umwelt gesetzten Grenzen zu erkennen und zu überwinden - ohne den Hintergedanken, andere mit seinem Können zu beeindrucken.

Interessierte Jugendliche treffen sich jeden Donnerstag von 18 bis 20 Uhr am Jugendheim der "Titanic" in Anrath.