Willich: Streit um Bier-Stände

Den Willicher Wirten soll verboten werden, bei der Eröffnung des ASV-Festes eigene Stände aufzubauen.

Willich. Na denn, Prost: Die Eröffnungsveranstaltung des Jubiläumsschützenfestes - der ASV Willich wird 125 Jahre alt - wird in diesem Jahr auf dem Marktplatz über die Bühne gehen. Das Bier wird wie immer in Strömen fließen, was dazu beitragen soll, die Kassen des Schützenvereins zu füllen. Doch schon Monate vorher regt sich deshalb Ärger: Den örtlichen Wirten soll verboten werden, wie üblich ihre Getränkepavillons aufzubauen. Betroffen sind vor allem die Lokale "En de Hött" und "Peter2".

"Den Bierstand gibt’s bei uns bestimmt schon seit über 25 Jahren", sagt Hött-Wirt Helmut Krämer. Er selbst steht mittlerweile seit zwölf Jahren hinter der Theke seines Lokals, doch bisher hatte er noch nie Probleme beim Schützenfest. Nun aber habe der ASV ihm und seinen Kollegen Franco und Andrea Tinelli klare Vorgaben gemacht: "Entweder Ihr verkauft zu unseren Bedingungen oder Euer Pavillon bleibt zu!"

Wie sehen die Bedingungen aus? Laut Krämer soll es bei der Eröffnungsveranstaltung am Freitagabend an der Kirche das Bier nur aus Plastikbechern geben. Er selbst hat immer im Glas ausgeschenkt.

Auch soll es 0,25-Liter-Becher geben, die zwei Euro kosten. Krämer schenkt immer 0,2 Liter zu 1,40Euro aus. "Die Preisdiskussion mit meinen Gästen kann ich mir jetzt schon ausmalen", sagt Krämer - zumal an den weiteren Tagen des Festes draußen dann wieder 0,2 Liter im Glas zu bekommen sind.

"Der ASV soll sich bei uns Wirten nicht einmischen. Ich glaube nicht, dass das rechtens ist", betont Krämer. Auch als Sicherheitsmaßnahme sei das Ausschenken im Plastikbecher nicht nachzuvollziehen. "Wenn eines von meinen Gläsern kaputt geht, tut mir das doch selbst in der Seele weh."

Nicht nachvollziehen kann der Gastwirt, dass der ASV das Angebot der betroffenen Wirte ausgeschlagen habe, ihre übliche Spende zum Fest zu erhöhen, wenn umgekehrt alles beim Alten bleibt. Befürchten muss er zudem, dass die Leute draußen am ASV-Pavillon das Bier kaufen, um dann anschließend bei ihm im Lokal nur noch aufs Klo zu gehen.

Bei der Generalversammlung des ASV hatte Präsident Willi Stennes erklärt, man wolle den Wirten keine Konkurrenz machen, aber "wir haben die Eröffnung in den Ort geholt, allerdings sind wir die Kostenträger. Daher muss es uns gestattet sein, den Wirten unsere Kriterien vorzulegen."

Umgekehrt weist Helmut Krämer die Behauptung zurück, er sei mit der neuen Regelung einverstanden: "So wie es im Moment aussieht, bleibt mir ja gar keine Wahl. Ich finde, der Bogen ist überspannt."