Unterstützung Marienheim: Lebensmittel gibt’s bei der „Hilfe“ weiter kostenlos

Verein erwartet in wenigen Tagen eine tonnenschwere Spende.

Jürgen Beyer, Vorsitzender der Tönisvorster Hilfe, freut sich über die Lebensmittel-Spende eines Supermarktes.

Tönisvorst. Jürgen Beyer klingt ein bisschen verzweifelt: „Wir haben fast nichts mehr, werden förmlich überrannt - vor allem von Flüchtlingen.“ Der Vorsitzende der Tönisvorster Hilfe spricht von der regelmäßigen Lebensmittelausgabe im Marienheim. Die wird mittlerweile so gut besucht, dass zuletzt einmal nur noch Tiefkühlkost ausgegeben werden konnte.

Doch Hilfe ist in Sicht: Hans-Joachim Zielke, Leiter des Rewe-Marktes in St. Tönis, wird eine Lebensmittel-Spende in einer Größenordnung von einer Tonne übergeben. „Dann brauchen wir uns eine Weile keine Sorgen mehr zu machen“, freut sich Beyer. Zumal es am 4. Juli von 10 bis 15 Uhr bei Rewe erneut eine Spendenaktion unter dem Motto „Kauf ein Teil mehr“ geben wird. Eine weitere Aktion dieser Art folgt am 1. August bei Real.

Mit unveränderter Sorge schaut Beyer aber über die Stadtgrenze. Die Krefelder Tafel hat Anfang des Monats eine Bezahlsystem eingeführt. Pro Woche und Erwachsenen ist für ein Lebensmittelpaket ein Euro zu zahlen. Einen Ansturm von Krefeldern im Marienheim erwartet Beyer deshalb zwar nicht, da dort nur an eigene Kunden Lebensmittel ausgegeben werden. Unter Druck fühlt er sich aber trotzdem, da die „Tafel“ der „Hilfe“ regelmäßig Spenden zur Verfügung stellt.

„Wir planen derzeit nichts in dieser Richtung“, versichert Jürgen Beyer (Foto: Archiv). Denn man stehe bei den eigenen Spendern im Wort, für die Lebensmittel kein Geld zu nehmen. Falls die „Hilfe“ aber gezwungen sei, viel Geld für einen neuen Lagerraum mit Kühlzelle auszugeben, müsse man darüber noch mal nachdenken. Bislang ist es nämlich nicht gelungen, bezahlbare Räume in der Nähe des Marienheims zu finden, berichtet Beyer.

Bei der Jahreshauptversammlung war er jüngst ebenso wiedergewählt worden wie sein Stellvertreter Reinhard Bismanns. Beyers besonderer Dank ging dabei an die 42 aktiven Helfer, die mittwochs ab 9 Uhr die Lebensmittelausgabe gestalten.

Seit dem Start am 12. Oktober 2011 bis zum 10. Juni 2015 sind 10 628 Lebensmittelpakete ausgegeben worden. In den Aufzeichnungen befinden sich 697 Personen, darunter 176 Kinder. Allein 2014 wurden 21 Tonnen Lebensmittel bewegt.