Nach Notruf-Panne: Tönisvorst will neue Vorwahl

Brand: Die Staatsanwaltschaft Krefeld erwartet am Donnerstag das Obduktionsergebnis der toten 65-Jährigen aus Vorst.

Vorst. "Tönisvorst: eine Stadt, eine eindeutige Vorwahl. Dann wären wir mit unseren Notrufsystemen schon ein gutes Stück weiter!" Das sagt Tönisvorsts Bürgermeister Albert Schwarz und macht sich stark für eine eindeutige telefonische Identität.

Der Tod der 65-jährigen Vorsterin, die am Sonntagabend bei einem Brand in ihrer Wohnung an der Süchtelner Straße ums Leben gekommen ist, und die vorhergegangene Notruf-Panne in der Viersener Leitstelle waren Thema einer Sitzung mit der Verwaltungsspitze.

Der diensthabende Feuerwehrmann in der Leitstelle hatte den per Handy eingehenden Alarm am Sonntag entgegengenommen, aber offensichtlich nicht nach dem Ort des Unglücks gefragt und deshalb zunächst Feuerwehrkollegen zur Süchtelner Straße in Viersen ausrücken lassen. Die Löschzüge von Tönisvorsts Feuerwehrchef Hermann Snellen waren dadurch erst acht Minuten später alarmiert worden.

"Nach diesem tragischen Unglück haben wir uns gefragt, ob möglicherweise auch bei uns in Tönisvorst etwas schief gelaufen ist," so Bürgermeister Albert Schwarz. "Aber wir haben das Unglück nicht verhindern können. Unsere Feuerwehr hat tadellos gearbeitet." Vor weiteren Analysen wolle man die Ermittlungsergebnisse der Krefelder Staatsanwaltschaft abwarten, die noch Zeugen vernimmt. Staatsanwalt Hans-Dieter Menden erwartet außerdem das Obduktionsergebnis der toten 65-Jährigen heute "im Laufe des Tages".

Schon unterwegs ist aber ein Schreiben der Stadt Tönisvorst an die Telekom, das Stadt-Jurist Thomas Gossen verfasst hat. Er soll ausloten, welche Möglichkeiten es gibt, eine einheitliche Vorwahl für Tönisvorst zu installieren. Schwarz und Gossen kommt es vor allem mit Blick auf Krefeld auf Eindeutigkeit und Zeitersparnis an. Notrufe aus St. Tönis laufen zurzeit erst bei der Krefelder Feuerwehr auf (gleiche Vorwahl), die danach erst nach Viersen umgestellt werden. Schwarz: "Wir können zum Mond fliegen, da muss doch auch eine neue Vorwahl möglich sein."