Übergabe in Anrath: Chefin kehrt Knast den Rücken

Der Wechsel von Katja Grafweg hat nichts mit dem Ausbruch in Krefeld zu tun – sagt das Ministerium.

<strong>Anrath. Katja Grafweg ist seit dem 31. Dezember nicht mehr die Leiterin des Männergefängnisses in Anrath. Zum 2. Januar hat sie die Leitung der Justizvollzugsanstalt (JVA) in Remscheid übernommen, der auch eine Jugendarrestanstalt angeschlossen ist. "Sie hat sich aus persönlichen Gründen weg beworben", sagt Dieter Grave. Er ist jetzt der kommissarische Leiter der Anstalt und war bislang Grafwegs Stellvertreter.

Seit Mitte 2002 leitete Grafweg die Willicher Anstalt. Hier ist Platz für 391 Gefangene, meist sind rund 450 Männer untergebracht. Die Untersuchungsgefängnisse in Krefeld und Mönchengladbach sowie der Offenen Vollzug in Mönchengladbach Giesenkirchen sind angeschlossen, insgesamt sitzen fast 700 Gefangene ein.

Zuvor war Katja Grafweg zweieinhalb Jahre lang Chefin des Frauengefängnisses in Anrath (Willich II) mit rund 250 Gefangenen. Davor wiederum war sie fünf Jahre lang stellvertretende Anstaltsleiterin des Männerknasts. "Frau Grafweg wohnt in der Nähe von Remscheid", berichtet Grave weiter. Die 43-Jährige ist verheiratet und hat einen zweijährigen Sohn.

Grafwegs Wechsel nach Remscheid stehe nicht im Zusammenhang mit diesem Vorfall, sagt der Sprecher des Justizministeriums Ulrich Hermanski. "Das ist für sie eine Verbesserung. Die Anstalt ist größer." Insgesamt hat sie 770 Gefangene, den Offenen Vollzug mitgerechnet. Grafweg habe sich bereits im September um die ausgeschriebene Stelle beworben und sie aufgrund ihrer Qualifikation bekommen.

Chefin Katja Grafweg war zehn Jahre lang in der Leitung der Willicher Gefängnisse beschäftigt. Den Männerknast führte sie seit Mitte 2002.

Persönliches Sie ist Volljuristin mit zwei Staatsexamen, 43 Jahre alt, verheiratet, hat einen zwei Jahre alten Sohn und wohnt in der Nähe von Remscheid.

Neue Wirkungsstätte In Remscheid leitet sie seit 2. Januar dieJustizvollzugsanstalt mit angeschlossener Jugendarrestanstalt und insgesamt 770 Gefangenen.

Eigener Wunsch Ihre Versetzung erfolgte auf eigenen Willen und steht - nicht in Zusammenhang mit der Flucht eines Gefangenen aus dem Untersuchungsgefängnisses in Krefeld, das ebenfalls in den Verantwortungsbereich der JVA Willich I gehört.