Wohnungsbau in Willich Nachhaltige Sozialwohnungen am Dieperbroich

Schiefbahn · Ein Bauvorhaben in einer Baulücke am Dieperbroich in Schiefbahn soll 30 Einheiten bezahlbaren Wohnraum schaffen. Die Investoren loben die Unterstützung durch die Stadt in mehrerer Hinsicht.

Willichs Bürgermeister Christian Pakusch, Investor Delf Schumann, Architekt Ralph Baumgärtel und Investor Christoph Siebrecht (v.l.) haben Spaß beim Spatenstich.

Willichs Bürgermeister Christian Pakusch, Investor Delf Schumann, Architekt Ralph Baumgärtel und Investor Christoph Siebrecht (v.l.) haben Spaß beim Spatenstich.

Foto: Norbert Prümen

(svs) Noch ist am Diepenbroich in Schiefbahn nicht viel zu sehen. Einige Gräben sind auf der Brache am nördlichen Rand des Stadtteils ausgehoben, ansonsten steht hier ein Bauzaun und ein einzelner Bagger. Doch das soll sich in den kommenden Tagen ändern, denn die Investoren Christoph Siebrecht und Delf Schumann, Bürgermeister Christian Pakusch und Architekt Ralph Bäumgärtel nahmen nun den ersten Spatenstich für den Neubau von 30 Wohneinheiten vor. Und diese sollen schnell wachsen.

„Unsere Gebäude werden bis auf die Bodenplatte keinen Beton enthalten. Sie werden komplett in Holzbauweise entstehen. Dabei sind sie aber genauso haltbar und sicher wie Betonbauten“, betont Siebrecht. Der Clou: Da die Wände fertig mit allen Kabeln und Rohren vorgebaut und vor Ort nur aufgestellt werden, geht der Rohbau schnell. „Wir rechnen damit, dass wir in rund zwei Monaten nach Fertigung der Bodenplatte einen fertigen Rohbau stehen haben. Das ist dann eine fertige Gebäudehülle, die witterungsbeständig ist. Was dann folgt ist der komplette Innenausbau“, erläutert er weiter. Schumann ergänzt: „Unsere Häuser sind Energieneutral. Das heißt wir erzeugen mit PV-Anlagen auf dem Dach so viel Strom, dass die Energiemenge den Bedarf für Heizung und so weiter übersteigt.“ Die Häuser würden mit Wärmepumpen ausgestattet. „Wir bauen Luft-Wärmepumpen ein. Die sind zwar nicht ganz so effektiv wie Erdwärmepumpen, aber für letztere sind aktuell schwer Unternehmen zu finden. So haben wir uns für diese Systeme entschieden. Sie werden aber auch immer besser“, betont Siebrecht. Architekt Baumgärtel lobt vor allem die Stadtverwaltung. „Ich baue 50 bis 60 Häuser in ganz Deutschland im Jahr. Hier in Willich lief der Genehmigungsprozess so reibungslos wie sonst nirgends“, betont er.

Der Clou der Gebäude, die die Stadt mit 10 000 Euro je Wohneinheit bezuschusst: „Wir bauen hier sozialen Wohnungsbau. Wir erhalten Förderung vom Land und Bund und haben dafür eine Sozialbindung. Eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit 59 Quadratmetern wird 370, die Drei-Zimmer-Variante mit 70 Quadratmetern 470 Euro Miete kosten. Dazu ist durch KfW-40-Standard der Nebenkostenanteil sehr gering“, betont Schumann. Nötig sei ein Wohnberechtigungsschein, der aber unter gewissen Umständen bei einem gemeinsamen Bruttoeinkommen von 5100 Euro für Paare erhältlich sei. „Wir bauen hier eher für Facharbeiter“, sagt Schumann.

Für Bürgermeister Pakusch ist wichtig, dass keine Parkplätze wegfielen. „Das wird im Internet schon behauptet, aber in der Tat sind im Bau entsprechende Parkplätze enthalten“, betont er.

(svs)