Neersen: Pfarrkirche St. Maria ist fertig
Nach genau einem Jahr ist der Umbau der Pfarrkirche beendet.
Neersen. Pfarrer Markus Poltermann hatte immer fest daran geglaubt, dass die Weihe der Pfarrkirche St. Maria am 8. Dezember stattfinden würde, dem Patronatstag der Namensgeberin der Pfarrgemeinde. Und obwohl in den zurückliegenden Monaten längst nicht alles glattgegangen war, konnte dieser Termin tatsächlich eingehalten werden.
So voll wie zur Weihe durch Weihbischof Johannes Bündgens dürfte das Gotteshaus sonst nur beim Weihnachtsgottesdienst sein. Der an Zeremonien reiche Gottesdienst dauerte gut drei Stunden. Der Gottesdienst-Marathon begann in der „Brücke“, die in den zurückliegenden zwölf Monaten als Kirchenersatz gedient hatte.
Auf die Verabschiedung vom Gottesdienstraum in der „Brücke“ folgte eine Prozession zur neuen Kirche. Bernd Schepers, der die Bauarbeiten maßgeblich mit betreut hatte, überreichte den Schlüssel an den Bischof.
Architekt Elmar Paul Sommer aus Monschau erklärte kurz die Architektur. So wurde eine bogenförmige Verbindung zum Chorraum des ehemaligen Marienklosters geschaffen. Der riesige Ringleuchter über dem Altar stehe für den Zusammenhalt der Gemeinde. Sommer erinnerte daran, dass Archäologen vor Ort gewesen waren. Ein kleiner Teil der alten Fundamente ist jetzt zu einer Säule verarbeitet worden.
Der Weihbischof verriet, dass er aufgeregt sei. Die Konzentration von Kirche, Caritasstation, Gemeindebüro und Bücherei auf das Gebäude, das bis vor einem Jahr ausschließlich als Kirche gedient hatte, ist für ihn eine „notwendige Veränderung“. Er segnete zunächst den Taufstein. „Diese Kirche soll ein Raum des Heils sein, ein Protest gegen das Unheilvolle, das da draußen passiert“, sagte Bündgens.
Anschließend wurden die Reliquien unter dem schweren, kantigen neuen Altar abgelegt, der Weihbischof salbte den Altar. Zu den elf Personen, die elf weitere Stellen im Kirchenraum salbten, gehörte auch der evangelische Pfarrer Michael Haarmann. Besonders spektakulär: Wachsdochte und Weihrauch bildeten auf dem Altar ein minutenlang brennendes Feuer. Der Weihrauchduft, der sich im gesamten Raum ausbreitete, steht für den Geist Jesu.
Zum Schluss übergab Architekt Sommer der Gemeinde ein von ihm entworfenes und vom Schmied Hans Simons geschaffenes Vortragekreuz als Geschenk. Und er hatte für die Ausstattung mit liturgischem Gerät gesammelt — die Sammlung hatte 3 100 Euro ergeben. Das Gesamtprojekt soll im März 2013 fertiggestellt sein.