Neersen: Pilotprojekt - Brücke soll unters Kirchendach
In Neersen wird mit Hilfe des Landes geprüft, ob die Kirche auch Pfarrheim werden kann.
Neersen. Dass etwas gemacht werden muss, ist klar. "Bernd, es war heute wieder total kalt", klagt Sofia Weyhofen. Die Küsterin von St. Maria Empfängnis hat gerade die kleine Schar Gläubige nach dem freitäglichen Marktgebet entlassen und trifft auf den stellvertretenden Kirchenvorstandsvorsitzenden Bernd Schepers.
Die Heizung ist nicht das einzige Problem, das die Kirchengemeinde mit dem 1961 errichteten Gotteshaus hat. Das ist mit geschätzten 700 Quadratmetern inzwischen viel zu groß für die kleiner werdende Zahl der Kirchgänger, die Unterhaltung entsprechend schwierig, weil kostspielig. Allein eine neue Heizung würde mindestens 30000 Euro kosten. Und der Sakralraum ist nicht das einzige Problemgebäude der Gemeinde. Dazu zählt auch das Pfarr- und Jugendheim "Die Brücke", dessen Dach dringend erneuert werden müsste.
St.Maria Empfängnis bietet sich auch deshalb zur Umnutzung an, weil die Substanz bis auf die kleine Werktagskapelle nicht denkmalgeschützt ist. Diese Kapelle stammt noch aus der Zeit, als auf sich auf dem Grundstück ein Minoritenkloster befand, an das sich viele Neersener noch gut erinnern können. Deshalb betonen Schepers wie auch Poltermann, dass der Erhalt eines "würdigen Sakralraumes" bei diesem oberste Priorität hat. "Wir wollen nicht, dass in die Kirche eine Disko entsteht", sagt Schepers.
Gebäude: Die Kirche St. Maria Empfängniswurde 1961 gebaut. Dafür wurde das Minoritenkloster mit Kircheabgerissen. Die befand sich im Bereich des heutigen Altarraums.
Projekt: Ein von der Landesregierung gefördertes Projektuntersucht, ob das Jugendheim die Brücke ebenfalls unter dem Dach derKirche Platz finden könnte. Die Studie soll im Sommer fertig werden.
Anlass: Sowohl Kirche wie Brücke sind starkrenovierungsbedürftig. Beide Gebäude können aus Kostengründen auf Dauernicht unterhalten werden.