Neersen: Zielgruppe ins Boot geholt

Die CDU hat in Willich den Evangelischen Arbeitskreis gebildet. Ihr Vorsitzender ist Yasuo Inadome.

Neersen. "Das ist die Stärke der CDU: Ihre vielen munter diskutierenden Vereinigungen", gab Uwe Schummer als CDU-Vorsitzender jetzt im Ramshof zu verstehen. Sein neuester Coup: der Evangelische Arbeitskreis der CDU, den es auf Kreisebene bereits gab und der am Mittwoch auch für Willich gegründet wurde. Vorsitzender ist Yasuo Inadome, seine Stellvertreterin heißt Marion Teuber-Helten.

Es scheint, als lasse die CDU keine Zielgruppe unberücksichtigt: Ob Junge oder Senioren-Union, ob CDA, Frauenunion, Deutsch-Türkische Union oder Mittelstandsvereinigung - Menschen unterschiedlichster Interessen bekommen ihren Raum in der Volkspartei. Der Evangelische Arbeitskreis der Willicher CDU hat bereits 60 Mitglieder.

Inadome hielt eine sehr euphorische, leidenschaftliche Rede, nachdem er ohne eine einzige Gegenstimme gewählt worden war: "Die CDU ist eine überkonfessionelle Volkspartei." Die Gründung des Arbeitskreises, zu der auch der Bezirksvorsitzende Jürgen Plöhn aus Neuss gekommen war, soll das Wir-Gefühl weiter stärken und die Chancen bei den bevorstehenden Wahlen weiter erhöhen: "Damit der christliche Gedanke verstärkt wird und Willich weiterhin eine erfolgreiche Industrie- und Kulturstadt bleibt".

Der Japaner Yasuo Inadome lebt seit 1986 in Deutschland, ist Geschäftsführer der Firma Topcon im Stahlwerk Becker. Die Deutschland-Begeisterung hat er von seiner Mutter "geerbt". Als Stellvertretende Vorsitzende steht ihm Marion Teuber-Helten und als Beisitzer Jens Lenz und Luba Tissen zur Seite.

Nach der Gründung stand die Mitgliederversammlung des Evangelischen Arbeitskreises im Kreis Viersen auf dem Programm. Hans-Henning von Bassewitz wurde als Vorsitzender bestätigt, Marion Teuber-Helten wurde zu seiner Stellvertreterin gewählt, Regina Kipper (Viersen) zur Geschäftsführerin. Die fünf Beisitzer: Wolf-Rüdiger Tödtmann (Tönisvorst), Doris Springer (Kempen), Erhard Braun (Viersen), Yasuo Inadome (Willich) und Carola Vogel (Kempen).

"Christliche Ethik - Eine Rückbesinnung in der Krise" lautete das Thema der anschließenden Diskussion. Burkhard Kamphausen, Superintendent des Kirchenkreises Krefeld-Viersen, fragte: "Wann hatten wir eigentlich keine Krise?" Wichtig sei, junge Leute zu mündigen Menschen zu machen, ihnen Bildung zu ermöglichen und die Opfer der Krise, hier vor allem Kinder, nicht zu vergessen. Uwe Schummer empfahl eine Rückbesinnung auf die Soziale Marktwirtschaft und eine Absage an Markt- und Staatsradikale.