Notdienst: Warum nicht in den Krankenhäusern?

Ärzte: Überlegungen, die Hospitäler einzubeziehen, sind noch nicht vom Tisch. Ratsherr Steeg kritisiert neues Modell.

Willich/Tönisvorst. In der nächsten Woche beginnen die Hausärzte beider Städte damit, einen gemeinsamen ärztlichen Notdienst zu testen (die WZ berichtete). Der Tönisvorster SPD-Ratsherr Engelbert Steeg kann darin aber "noch keinen Vorteil für die Patienten sehen". Seine Vorstellungen gehen in eine ganz andere Richtung: "Was spricht eigentlich dagegen, im Krankenhaus Tönisvorst und im Katharinen-Hospital Willich einen Notdienst zu integrieren?" Zumindest bei allen, die den Notarzt selbst aufsuchen, sei das ein großer Vorteil - und Neubürger würden die Standorte der Krankenhäuser kennenlernen.

Ganz neu sind solche Überlegungen nicht. Wie Stefan Knöfel vom Katharinen-Hospital erklärte, habe es sogar schon Gespräche mit den Hausärzten gegeben. Denn entsprechende Modelle - das Krankenhaus stellt Räume und Gerätschaften für die Sprechstunden des hausärztlichen Notdienstes bereit - würden auch von der Kassenärztlichen Vereinigung gefördert. Doch die Auslastung der Ärzte während des Notdienstes sei sehr unterschiedlich, im Krankenhaus aber hätten sie keine Möglichkeit, "nebenbei" administrative Arbeiten für ihre Praxis vorzunehmen. Daher sei man damals nicht weiter gekommen. "Sollte Interesse von Seiten der Hausärzte bestehen, sind wir aber gesprächsbereit."

Das sieht auch Klaus Becker so, Geschäftsführer der Antoniuszentrum GmbH in Tönisvorst: "Aus unserer Sicht würden wir ein solches Modell ausdrücklich begrüßen."

Auf eine Klarstellung legt Becker zusätzlich Wert: Der hausärztliche Notdienst habe nichts mit dem Notarzt-System zu tun, das den Krankenhäusern angegliedert ist.