Kreis Viersen Parkplätze bleiben Mangelware
Der Bauausschuss beschäftigt sich erneut mit den Stellplatz-Problemen am Wasserturm. Anlass ist ein CDU-Antrag.
St. Tönis. Es wird immer mehr zu einer unendlichen und ärgerlichen Geschichte. Gemeint ist das große Parkplatzproblem im Bereich um den alten Wasserturm herum. Es gibt zwar eine Lösung, die aber vor allem von der CDU nicht gewünscht wird. Danach könnte man der bereits im Juni 2016 eingereichten Bauanfrage eines privaten Investors entsprechen, in einem Dreieck gegenüber dem Ärztehaus in Richtung der Baumallee bis zu 58 Stellplätze auszuweisen. Mittels einer Schranke soll die Zufahrt gesichert und den Autofahrern das Parken gegen eine geringe Gebühr erlaubt werden.
Das Thema beschäftigt mittlerweile über viele Monate und in einigen Sitzungen den Bauausschuss. Während sich Vertreter anderer Fraktionen durchaus eine vertretbare und angemessene Bewirtschaftung vorstellen können, ist die CDU davon überhaupt nicht angetan. Jetzt hat die Union daraus einen neuen Antrag gemacht, dem selbst die Verwaltung mehr als skeptisch gegenüber steht. In dem Papier spricht CDU-Fraktionsgeschäftsführerin Anja Lambertz-Müller selbst von „unzureichenden Parkmöglichkeiten“. Und sie schreibt weiter: „Wir stellen hiermit den Antrag, sechs bis acht Parkplätze an geeigneter Stelle einzurichten.“
Der Antrag könne, so die Verwaltung, nicht realisiert werden. „Denn im Bereich der vorhandenen und bereits abgerechneten Ausgleichsflächen (östlich der Straße) steht eine dafür benötigte Fläche von hundert bis 120 Quadratmetern nicht zur Verfügung.“ Hierfür würden sich nur die gegenüberliegenden Flächen eignen, die sich vollständig im Privateigentum befänden.
Es ist immer noch das gleiche Bild, das an die Filmkomödie „Und täglich grüßt das Murmeltier“ erinnert: An bestimmten Tagen gibt es partout zwischen den Wohn- und Geschäftshäusern keine Parkplätze mehr. Dort gibt es außerdem ein Café und das Ärztehaus, von dort starten viele Walker und Jogger in das angrenzende Grün- und Erholungsgelände. Selbst die Verwaltung spricht davon, dass die Straße Am Wasserturm ständig so stark zugeparkt werde, dass sogar der Bürgerbus bei der An- und Abfahrt in Schwierigkeiten gerate. Auch die einseitige Beschilderung mit Halteverbotszeichen hätten keine gravierenden Verbesserungen gebracht.
Was sind die Gründe, warum die CDU die Initiative der Eigentümerin ablehnt? Andere Kommunalpolitiker, so Peter Lambertz (UWT), vermuten, dass es mit dem ehemaligen Fraktionsvorsitzenden der Union, Heiner Bergerfurth, zu tun habe. Dessen Tochter hatte vor zwei Jahren das Grundstück erworben. In den 90er Jahren soll es innerhalb der CDU zu erheblichen Meinungsverschiedenheiten mit dem vor sieben Jahren verstorbenen Heiner Bergerfurth gekommen sein.
„Dies sind alte Kamellen und sollten nicht immer hervorgeholt werden“, sagt Lambertz. Er könnte sich sehr wohl einen bewirtschafteten Parkraum dort vorstellen, weil: „Die Eigentümerin das Risiko trägt und es solche Plätze auch an anderer Stelle in St. Tönis gibt, so von der Caritas im Bereich Krefelder Straße/Ring.“