Prognosen waren oft richtig

Beim Blick in die Glaskugel für 2017 war die WZ nur bei einem Projekt zu optimistisch.

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Willich. Anfang Januar dieses Jahres hat die WZ in die Glaskugel geschaut: Was bietet das Jahr 2017 in der Stadt Willich? Welche Projekte und Ideen stehen im Raum? Wie groß sind die Chancen, dass sie auch tatsächlich umgesetzt werden? Wo dauert es noch etwas länger? Knapp ein Jahr später haben wir überprüft, was aus unseren Prognosen geworden ist. Und können feststellen: Oft lagen wir richtig - und nur einmal völlig daneben.

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Ambulatorium, Wasserwerk, Wasserturm — die Zahl der Projekte im Gewerbepark Stahlwerk Becker, über die seit Jahren nur geredet wird, ist groß. Werden sie 2017 realisiert? Die WZ war nur in einem Fall optimistisch: „Die Wahrscheinlichkeit, dass 2017 der Baubeginn fürs Ambulatorium ist, liegt bei 65 Prozent“, schrieben wir damals. Nun, das „Mini-Krankenhaus“ an der Anrather Straße, das bereits 2016 einen Ersatz in der medizinischen Versorgung für das geschlossene Katharinen-Hospital schaffen sollte, gibt es nach wie vor nicht, da es an Mietern aus der Ärzteschaft mangelt. Diese Prognose ging also daneben. Für Wasserwerk und Wasserturm hatte die WZ ohnehin im zu Ende gehenden Jahr nicht mit Bauarbeiten gerechnet: „Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt bei unter fünf Prozent“, hieß es damals. In der Tat dümpeln beide Bauwerke weiter vor sich hin und verfallen immer mehr. Woran sich wohl vorerst auch nichts ändern wird.

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„Die Umgestaltung des Marktplatzes wird zu mehr als 90 Prozent in diesem Jahr in Angriff genommen.“ So schrieben wir im Januar — und lagen fast richtig: Tatsächlich wurden schon im Februar die Kugelahorne gefällt, damit die Bauarbeiten im Sommer beginnen können. Doch dann dauerte alles viel länger als geplant. Bis die Ausschreibung der Gewerke erfolgreich abgeschlossen werden konnte, wurde es November. So richtig los mit den Arbeiten, so erklärte jüngst die Technische Beigeordnete Martina Stall der WZ, geht es nun im Januar.

Für die Schlossfestspiele Neersen hatten wir uns klar festgelegt: Im Sommer 2017 kommen mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent noch mehr Besucher als 2016. In der Tat gab es in der vergangenen Spielzeit, die Intendant Jan Bodinus unter das Motto „Vergeben - Vergessen - Verzeihen“ gestellt hatte, einen neuen Rekord: Eine Tribünenauslastung von 89,12 Prozent wurden erreicht - 24 737 Zuschauer besuchten die 68 Vorstellungen. Das wird man sicher nicht so schnell vergessen.

Einen Blick in die Glaskugel wagte die WZ auch zum Bauprojekt Villa Langels: Die Wahrscheinlichkeit, dass wegen der anhaltenden Proteste der Anwohner die Pläne für das kleine Baugebiet abgespeckt werden, liegt bei 80 Prozent. Was durchaus die richtige Richtung anzeigte. Im Frühjahr verzichtete der Planungsausschuss auf ein beschleunigtes Verfahren. Es gab im Anschluss Änderungen am Bebauungsplan (die zulässige Höhe der Neubauten wurden angepasst), die aber offenbar noch nicht weit genug gegangen sind: Im November wurde das Projekt — elf Häuser sollen entstehen — vom Ausschuss erneut vertagt. „Es gibt noch offene Fragen“, erklärte der Ausschussvorsitzende Christian Pakusch (CDU) dazu. Mal schauen, wie es hier im neuen Jahr weitergeht.