Prozess gegen Pfarrer Georg K. wieder verschoben

Das Verfahren gegen Pfarrer Georg K. tritt auf der Stelle. Das ruft bei vielen Ärger hervor.

Willich/Johannesburg. Es geht nicht wirklich vorwärts: Das Verfahren gegen den aus Willich stammenden Pfarrer Georg K., das sich vor einem Gericht in Johannesburg abspielt, wird erst am 24. Januar fortgesetzt. Dem Geistlichen wird vorgeworfen, sich 2008 in einem sogenannten Kommunion-Camp in Südafrika Kindern sexuell genähert zu haben. Das Verfahren zieht sich seither wie das sprichwörtliche nasse Holz.

„Ich bin bestürzt“, sagt Johannes Heibel von der Initiative gegen sexuellen Missbrauch. „Auch wegen der Opfer in Deutschland.“ Der Geistliche hatte zudem mehrfach Missbrauch von Minderjährigen in Deutschland eingeräumt, weswegen ihn die Krefelder Staatsanwaltschaft mit einem Haftbefehl sucht. Schriftlich eingestanden hat er die Vergehen nicht.

„Es scheint sein Bestreben zu sein, in Südafrika zu leben und Urlaub zu machen“, sagt Johannes Heibel mit beißender Ironie. Er vermisse jede Reue. „Es wird mit allen Tricks versucht, das Verfahren in die Länge zu ziehen“, sagt Heibel. „Gleichzeitig zahlt das Bistum ihm seinen Lebensunterhalt.“

Auch die betroffenen Familien sind stinksauer. „Es ist eine Schweinerei, dass die Verteidigung auch noch von der Kirche bezahlt wird“, sagt ein Prozessbeobachter vor Ort. Er versucht einen Vergleich: „Stellen Sie sich doch mal vor, der Manager eines internationalen Konzerns würde sich an Kindern vergreifen. Diesem Mann würde der Konzern nach der Suspendierung nicht auch noch die Anwaltskosten und Gerichtskosten bezahlen.“