Rosentalhalle: Das große Räumen

Nach dem Auszug der Flüchtlinge wurde der provisorische Laminatboden entfernt. Der Spielbetrieb startet nach den Ferien.

St. Tönis. Ein Stück Normalität kehrt zurück. Die St. Töniser Rosentalhalle ist nicht mehr Aufnahmelager für Flüchtlinge. Gestern wurden die Umbauten, die dafür notwendig geworden waren, zurückgenommen. Am augenfälligsten dabei: Das Laminat auf dem Boden wurde herausgerissen und zum Vorschein kam der originale Hallenboden.

Foto: Kurt Lübke

„Der Boden hat gottseidank keinen Schaden genommen“, erklärte Bürgermeister Thomas Goßen, der sich vor Ort vom Fortgang der Arbeiten überzeugen wollte. Was er zu sehen bekam, waren die Mitarbeiter der Handwerksfirmen Thorsten Engler und Helge Schwarz, die für die Ausführung der Rückbau-Arbeiten verantwortlich zeigten.

1040 Quadratmeter Laminat mussten herausgeholt werden. „Das haben wir in einem Baumarkt günstig für 2,95 Euro den Quadratmeter gekauft“, sagt der Bürgermeister. Kann man es wiederverwenden? Thorsten Engler schüttelt den Kopf. „Es wäre viel zu teuer, es schonend herauszuholen und es dann mit den vorhandenen Schäden wieder einzubauen.“ Und mit einem ursprünglichen Materialwert von rund 3000 Euro hält sich der Schaden auch in Grenzen.

Rückgebaut werden müssen aber auch Einrichtungen wie etwa die Küchen. „Dafür holen wir dann auch einen Installateur“, sagt Schreiner Helge Schwarz, vielen bekannt als Tönisvorster SPD-Chef. Die Umkleiden seien zum Teil schon wieder durch die Vereine nutzbar. Schwarz lobt ausdrücklich das Engagement und die Flexibilität der Vereine. „Die haben sich großartig arrangiert“, sagt er.

„Die Vereine können für die neue Saison planen“, erklärt Goßen. Genutzt wird die Halle unter anderem von den drei großen Sportvereinen, aber auch den Schulen. Die Turnerschaft trägt bis zu 50 Handball-Meisterschaftsspiele hier aus. Sie hatte ihren Betrieb in dies Corneliusfeldhalle verlegt.

Für den Spielverein war die Sache existenzbedrohend. Bei einem Runden Tisch im Oktober 2015 gab es daher die Zusage, zwei Kabinen weiter nutzen zu können. Teutonia hatte angekündigt, möglichst schnell mit dem Umbau eigener Umkleiden an der Jahn-Sportanlage zu beginnen. Zudem hatte der Verein angeboten, dass Kindergärten und Krabbelgruppen im Vereinsheim trainieren könnten. Federführend für den Runden Tisch war Kämmerin Nicole Waßen, die anschließend nur Lob für die Vereine übrig hatte. „Das hilft uns als Verwaltung in der zunehmend angespannten Situation sehr“, hatte sie betont.

Wieder freigegeben worden war die Halle zum 1. Mai durch die Bezirksregierung. Die Stadt hatte daraufhin Angebote bei örtlichen Handwerkern geholt und diese nach Düsseldorf gesandt. „Dort hat man uns gesagt, welche Kosten wie übernommen werden“, so Goßen. Um hinterher zu schieben: „Es gab zwar immer mal Kritik an der Bezirks- oder der Landesregierung, aber in der Abwicklung hat das schon sehr gut funktioniert.“