Rote Tüten für den Hundekot
Die Stadt Willich setzt auf eine einfache Maßnahme, um die Straßen und Wege frei von tierischen Hinterlassenschaften zu halten.
Willich. Einfach, aber effektiv geht die Stadt seit kurzem in Sachen Minimierung von Hundekot vor. Die Problematik von Tretminen auf Bürgersteigen, Wiesen und Co., die von Hundebesitzern nicht weggemacht werden, ist allgemein bekannt. Die Stadt bietet schon seit Jahren eine kostenlose Abgabe von Hundekotbeuteln an. Aber das reicht anscheinend nicht aus, damit die Hinterlassenschaften der aktuell 4073 Willicher Vierbeiner von ihren Haltern entfernt werden.
Die Stadtverwaltung installierte sogar zusätzlich an exponierten Stellen im Stadtgebiet 18 sogenannte Dog-Stationen, an denen Hundebesitzer ebenfalls kostenfrei Hundekotbeutel ziehen können. Wer seine Tüte vergessen hat, kann sich dort bedienen.
Oft fallen diese Stationen aber dem Vandalismus zum Opfer. In ihnen wird Feuer gelegt, sie werden beschmiert oder umgetreten. Um dem Kostenfaktor der Reparatur bzw. Neuinstallation entgegenzuwirken, greift die Stadt nun auf eine kostensparende und praktische Lösung zurück. Sie bringt an ausgewählten, im Stadtgebiet stehenden Müllkörben rote Hundekotbeutel per Kabelbinder an.
Die Tüten sind schon von weitem erkennbar. Der Hundehalter kann nach der Nutzung die Beutel direkt im Mülleimer entsorgen. Denn dort gehören diese auch hin.
Auch wenn die Tüten aus einem sich selbst zersetzenden Kunststoffmaterial bestehen, soll dies keine Aufforderung an die Nutzer sein, diese im Grün zu entsorgen. Eine Angewohnheit, die leider immer häufiger vorkomme, heißt es bei der Stadt. Statt auf Hundekot blicke der Bürger dann auf entsprechende Beutel in den unterschiedlichsten Farben, die im Gebüsch, am Wegesrand oder in Feldern liegen.
„Wir führen diese Aktion an Müllkörben durch, die wie die Dog-Stationen an exponierten Stellen stehen. Dort, wo viele Hundebesitzer unterwegs sind und es immer wieder zu Problemen mit nicht beseitigten Hunde-Hinterlassenschaften kommt“, informiert Simone Küppers, Leiterin des Geschäftsbereiches Zentrale Finanzen der Stadt Willich. Mitarbeiter des Bauhofs bringen die Tüten an.
Mit den roten Beuteln, die an Müllkörben hängen, wird bisher sichtlich weniger Unfug getrieben als an den Dog-Stationen. Wobei anhand des Tütenverbrauches festzustellen ist, dass das Angebot gut genutzt wird und in Umgebung der so bestückten Müllkörbe weniger Tretminen liegen.
Etliche Bürger greifen zudem zu der gleichen Maßnahmen: Sie bringen an ihren eigenen Zäunen Hundekotbeutel an und verweisen teilweise sogar mit Schildern auf die Nutzung der Tüten. Die Zahl der „Tretminen“ in der Stadt könnten auf diesem Weg tatsächlich weniger werden.