Schiefbahn: Gute Zeiten für Senioren

Im Schiefbahner Hubertusstift wird eine Tagespflege eingerichtet. Über 300 000 Euro werden dafür investiert.

Schiefbahn. Manuela Petrasch kann den Tag der Eröffnung kaum noch abwarten. "Und dabei wollte ich den Job früher gar nicht machen", sagt sie lächelnd und schaut sich in dem kleinen Büro im Souterrain des Altenheims Hubertusstift um. Ab 5.Oktober wird sie dort als Leiterin der Tagespflege "Gute Zeiten" ihren Arbeitsplatz haben. Denn an diesem Tag soll die neue Einrichtung - wenn es bei den Bauarbeiten keine Verzögerung mehr gibt - offiziell an den Start gehen.

Das Konzept für die Tagespflege hat Manuela Jansen entwickelt, Pflegedienstleiterin im Hubertusstift. Hintergrund: Die Zahl der alten Menschen in der Stadt Willich nimmt ständig zu. Viele wollen weiter selbstbestimmt daheim wohnen, vereinsamen dort aber. Werden sie von Angehörigen betreut, ist das für diese oft ein Knochenjob - vor allem dann, wenn die alten Menschen an Demenz leiden. In all diesen Fällen bietet die Tagespflege ihre Hilfe an.

"Viele wissen gar nicht, dass sie zum Beispiel bei Einordnung in Pflegestufe 1 zweimal in der Woche ein Anrecht auf die Tagespflege haben", informiert Manuela Petrasch. Das hätten Manuela Jansen und sie bei Besuchen in den Seniorenbegegnungsstätten erlebt. Auch eine gründliche Beratung bietet "Gute Zeiten" deshalb an.

Die neue Einrichtung nutzt Räume, die im Hubertusstift nur zeitweise benötigt wurden. So zum Beispiel die Altenstube, die nur einmal wöchentlich genutzt wird. Ihre Besucher treffen sich nun in einem anderen Raum des Pflegeheims. Und auch der Frisör ist innerhalb des Hauses umgezogen. Auf diese Weise konnten insgesamt 260 Quadratmeter für die Tagespflege freigeräumt werden.

Für mehr als 300 000 Euro, teils über Zuschüsse finanziert, werden die Räume gerade umgebaut. Ruheraum, Therapieraum, offene Küche und Gemeinschaftsraum, behindertengerechte Toiletten, Duschen, eine große Terrasse in Richtung Sinnegarten - die Ausstattung wird exzellent. Platz ist für 13 Personen, um sie kümmern sich Manuela Petrasch, bislang Abteilungsleiterin im Hubertusstift, und eine Fachkraft für Demenz-Kranke. Eine erfahrene Hauswirtschaftskraft sorgt für die Mahlzeiten, bei deren Vorbereitung sich die Besucher auch selbst einbringen können. Frühstück, Mittagessen und Kuchen am Nachmittag werden angeboten.

Doch damit nicht genug. "Viele Ehrenamtler haben sich schon gemeldet, die zum Beispiel Bewegungstherapie, Sitz-Tanz, Gesellschaftsspiele oder Spaziergänge anbieten werden", berichtet Manuela Petrasch. Die Resonanz auf das neue Angebot zeige, dass ein großer Bedarf bestehe: Schon 14 Anfragen habe sie auf der Warteliste.