Zur 17. und letzten Open-air-Veranstaltung am Freitag waren 5000 Menschen gekommen, 1500 mehr als im Vorjahr. Am Samstagabend waren an der Kasse des Festzeltes die Bändchen ausgegangen. "Das riesige Zelt wollt ihr voll kriegen?", hatten die Musiker der Band Just for fun mit unüberhörbarer Skepsis gefragt. Samstag beantwortete sich die Frage von selbst.

500 Schützenfestfreunde standen am Eingang, als das Zelt eigentlich schon voll war. "Wir waren über dem Limit", gestand Brudermeister Manfred Hendricks. Ebenfalls erfreulich: Von den 850 Schützen hatten sich bei ihm nur zwei krankgemeldet.

Die Zugwege sind diesmal kurz: Das liegt daran, dass das Königshaus an der Schnorrenbergstraße nur fünf Steinwürfe vom Festplatz entfernt ist. Bei der Königsresidenz ist bewusst an Tannengrün gespart worden. Die Nachbarschaft unter Regie von Uwe Schiffhauer hat ein stattliches Holzgebäude in Stein-Optik mit riesigen Fotos des Königspaares aufgebaut.

Worauf der Brudermeister stolz ist: "Wir haben 180 Jungschützen - so viel wie noch nie. Die Jungs feiern fröhlich, kein Palaver, nix - toll." Mehr als kleinere Pöbeleien hatten Polizei und Sicherheitsdienst selbst am Freitagabend nicht registriert. Kein Deutschland-Spiel, keine Fernsehübertragung: Die Fußball-Weltmeisterschaft spielt auf dem Schiefbahner Schützenfest keine Rolle.

Spannender als die Frage, wer Weltmeister wird, ist die Frage nach dem neuen Schützenkönig. Manfred Hendricks verriet: "Es gibt einen Anwärter." Vielleicht kommt ja bis morgen noch der eine oder andere hinzu. "Es lohnt sich, den Vogel abzuschießen", rief der letztjährige König Helmut Holland-Moritz den Schützen gestern beim Frühschoppen zu.

Übrigens: Montag um 17 Uhr steht die Königs-Galaparade auf dem Programm, um 20 Uhr trifft man sich zum Gala-Ball. Spannend wird es Dienstag ab 15 Uhr beim Königsvogelschuss an der Schießsportanlage Boltzplatzweg.