Schiefbahner Dreieck: Wieder Proteste

Viele Bürger lehnen den Bebauungsplan ab. In der Kulturhalle wurden Varianten vorgestellt.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Schiefbahn. Rund 80 Bürger und Kommunalpolitiker aller Fraktionen ließen sich jetzt in der Kulturhalle über den Bebauungsplan für das sogenannte Schiefbahner Dreieck informieren. Schnell wurde deutlich, dass die Bürger die Planungen ablehnen: Sie fürchten noch mehr Verkehr auf der Willicher Straße, aber auch auf der Hochstraße. Und dass etliche von ihnen zu Anliegerkosten herangezogen würden für etwas, was sie gar nicht wollen, sorgt ebenfalls für ziemlich großen Unmut.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Die Technische Beigeordnete Martina Stall zeigte sich weder überrascht noch beeindruckt: „Wir werden nicht alle Fragen zu Ihrer Zufriedenheit beantworten können, vielleicht auch deshalb, weil wir anderer Meinung sind als Sie.“

David Reiners vom Planungsamt erläuterte die Bauleitplanung in groben Zügen: „Seit dem 7. Mai“, so Reiners, liegen die Pläne im Technischen Rathaus aus. Bürger können bis zum 23. Mai Bedenken und Anregungen schriftlich einreichen oder zu Protokoll geben.“ Im weiteren Verlauf des Verfahrens werde es eine weitere Beteiligung der Öffentlichkeit geben, und zwar einen Monat lang.

Petra Müller stellte kurz die beiden Alternativen vor mit 60 beziehungsweise 78 Wohneinheiten. Bei der größeren Variante würde das Neubaugebiet über den geplanten Kreisverkehr angeschlossen, bei der kleineren Variante über die Willicher Straße. Für diesen Fall ist ein kleiner Kreisverkehr in Höhe der Augustinerinnenstraße vorgesehen.

Anwohner Karl-Heinz Plischka, sprach sich strikt gegen diesen Kreisel aus. Zu vorgerückter Stunde mahnte er, auf das Bauvorhaben und den großen Kreisverkehr am Knotenpunkt Korschenbroicher Straße/Willicher Straße bis auf Weiteres zu verzichten.

Rückenwind bekam er nicht nur von anderen Bürgern, sondern auch von Rainer Höppner, Vorsitzender der Schiefbahner Werbegemeinschaft und Ratskandidat für die CDU: „Ich nehme aus dieser Runde mit, dass wir die Nordumgehung in Angriff nehmen sollten - die Politik muss dafür die Voraussetzung dafür schaffen.“ Nur so könnten Willicher Straße und Hochstraße entlastet werden.

Martina Stall geht davon aus, „dass das Baugebiet keine nennenswerte Zusatzbelastung für den Ortskern in Schiefbahn mit sich bringen wird“. In Bezug auf die Nordumgehung gab sie zu verstehen, dass es schwer werden könnte, an die erforderlichen Grundstücke zu kommen.

Jan Malik vom der PTV-Group in Düsseldorf stellte die Ergebnisse einer Verkehrserhebung vom 16. Januar vor und erntete dafür Unverständnis. Zwar sei der Knotenpunkt Willicher-/Korschenbroicher Straße schon heute nicht leistungsfähig genug, aber die Willicher Straße habe sich als sehr leistungsfähig erwiesen im Rahmen der Planspiele. Einschränkungen auf der Willicher Straße würden zu noch mehr Verkehr auf der Tupsheide führen.