Schnelles Internet für Willich?

Die Deutsche Glasfaser prüft in den nächsten zwölf Wochen in einigen Stadtteilen den Bedarf.

Schnelles Internet für Willich?
Foto: Kurt Lübke

Willich. Ohne schnelles Internet geht heutzutage nur noch wenig. Das gilt für private Haushalte und viel mehr noch für Unternehmen, aber auch für die Schulen. In Willich laufen deshalb die Vorbereitungen, um dort Glasfaserleitungen mit einer Geschwindigkeit von bis zu einem Gigabyte (GB) in Privathaushalten und bis zu 10 GB in Gewerbegebieten.

Ob es dazu kommt, steht aber längst noch nicht fest. Wie bei der Deutschen Glasfaser als Investor üblich, müssen sich mindestens 40 Prozent der Haushalte in den betroffenen Gebieten für einen Glasfaseranschluss entscheiden, damit mit dem Ausbau begonnen wird. Die sogenannte Nachfragebündelung, bei der der Bedarf ermittelt wird, wird zunächst nur in Schiefbahn West, An Bützenhof, Dickerheide, Kückeshäuser, Niederheide und Wekeln-West durchgeführt. „Wir starten immer in den kleineren Ortsteilen, weil da die Verbindungen am schlechtesten sind“, sagt Nicole Holländer, Regionalleiterin Marketing und Vertrieb der Deutschen Glasfaser, zur Begründung für die Auswahl dieser Gebiete. Später könnten dann weitere Teile von Willich folgen.

Die Bürger der betroffenen Gebiete müssen sich innerhalb der nächsten zwölf Wochen entscheiden, ob sie einen Glasfaseranschluss wollen oder nicht. Während dieser Zeit werden Mitarbeiter der Deutschen Glasfaser nicht nur von Tür zu Tür gehen, sondern auch auf Informationsveranstaltungen (Termine siehe Kasten) vor Ort sein. Die Werbekampagne umfasst außerdem Postwurfsendungen sowie Beraterbüros und Infomobile, in denen Interessenten direkt vor Ort ihre Fragen stellen können.

Im Pressegespräch wies Willichs Bürgermeister Josef Heyes am Mittwoch darauf hin, wie wichtig schnelles Internet auch für die Gewerbegebiete in der Stadt ist. Dieses könne dort den Wert einer Immobilie steigern. Auch die Schulen bräuchten den Kabelanschluss. Dort ist das Internet bisher maximal 300 Megabit (MBit) schnell.

Ein gutes Beispiel ist die Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule mit ihren beiden Standorten in Schiefbahn und Anrath. Zwischen den beiden Dependancen werden ständig viele Daten hin und her geschickt bzw. müssen an beiden Standorten verfügbar sein. „Der Geschwindigkeitsbedarf steigt weiter“, sagt Bernd Hitschler, Leiter des für Schulen zuständigen Geschäftsbereichs der Stadt Willich. Falls das schnelle Internet nach Willich kommt, sollen nach und nach alle Schulen der Stadt daran angeschlossen werden. Da die Schulen aber in Wohngebieten liegen, kann das nur dann funktionieren, wenn die notwendigen 40 Prozent Beteiligung in den Privathaushalten zustande kommt.

Die Deutsche Glasfaser legt die Kabel bis ins Haus und berät auch dazu, ob gegebenenfalls neue technische Geräte angeschafft werden müssen. Das wird vor allem bei den stärkeren Datenleitungen mit 400 oder 600 MBit der Fall sein. In den nächsten zwölf Wochen lockt die Deutsche Glasfaser mit Nachlässen. Während dieser Zeit wird der Hausanschluss kostenlos verlegt. Zudem müssen Neukunden im ersten Jahr nur 24,99 Euro monatlich zahlen. Ab dem 13. Monat sind es dann — je nach Schnelligkeit der Leitung — zwischen 44,99 und 79,99 Euro im Monat.

In den Willicher Gewerbegebieten laufen die schnellen Glasfaserverbindungen bereits. Münchheide ist diesbezüglich bereits komplett erschlossen, in Hardt sind rund zwei Drittel der Unternehmen versorgt und in Streithöfe 55 Prozent. Weitere Gebiete sind in Planung. So soll unter anderem auch demnächst auch das Gründerzentrum erschlossen und werden.